Foto: Markus Grübel
Der Deutsche Bundestag hat am 27. Januar in einer Sondersitzung der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Am 27. Januar 1945 haben sowjetische Truppen das Konzentrations- und Vernichtungslager Ausschwitz befreit. Seit 1996 findet deswegen jedes Jahr am 27. Januar die Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus statt.
Die Gedenkrede hat in diesem Jahr die Holocaust-Überlebende Inge Auerbacher gehalten. Inge Auerbacher verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Jebenhausen bei Göppingen bis sie im August 1942 im Alter von sieben Jahren zusammen mit ihren Eltern in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Inge Auerbacher ist eine von wenigen Überlebenden der ehemaligen Jüdischen Gemeinde in Göppingen und war wohl das einzige Kind, das von allen aus Stuttgart Deportierten zurückgekehrt ist. Vor wenigen Wochen hat ihr die Stadt Göppingen das Ehrenbürgerrecht verliehen.
Inge Auerbacher betonte in ihrer bewegenden Rede, dass wir alle als Kinder Gottes geboren sind. Ihr innigster Wunsch ist die Versöhnung aller Menschen. Zum Abschluss ihrer Rede rief Inge Auerbacher dazu auf, zusammen für Einigkeit auf Erden zu beten. „Es ist wichtig, jedes Jahr diesen Gedenktag zu begehen und an die Schrecken des Nationalsozialismus zu erinnern“, sagt Markus Grübel. „Inge Auerbacher hat uns eindrücklich ihre schrecklichen Kindheitserlebnisse geschildert. Berichte von Zeitzeugen sind für die Erinnerung besonders wertvoll und müssen auch für die nachfolgenden Generationen bewahrt werden“, so Grübel.
Nach Inge Auerbacher hat Mickey Levy, Präsident des Israelischen Parlaments (Knesset), gesprochen. Er dankte Angela Merkel für ihren unermüdlichen Einsatz für die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland und ergänzte, Israel verlasse sich darauf, dass Bundeskanzler Olaf Scholz diese Tradition fortführe.