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Aus Berlin für Esslingen (CDU)

David Preisendanz MdB trifft Ola Källenius

Foto: Susanne Hauber

Die europäische Automobilindustrie steht an einem historischen Wendepunkt. Das geplante EU-Verbrennerverbot ab 2035 soll die vollständige Wende zur Elektromobilität einleiten. Doch mitten in einer tiefen Struktur- und Absatzkrise mehren sich die Zweifel, ob dieser Weg in der vorgesehenen Geschwindigkeit realistisch ist. Besonders in unserer Region, einem Kerngebiet der deutschen Automobilindustrie, sind die Folgen bereits spürbar: Bosch, Mahle und Mercedes bauen tausende Stellen ab, ganze Zulieferketten geraten ins Wanken. Der Esslinger CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. David Preisendanz hatte nun die Gelegenheit, bei einem Treffen der Abgeordneten der Region mit Mercedes-Vorstandschef Ola Källenius diese und weitere Fragen zu erörtern. Källenius warnte dabei eindringlich davor, die Augen vor der Realität zu verschließen: „Die Zukunft wird elektrisch sein – aber sie darf nicht planwirtschaftlich verordnet werden“, betonte er. „Wir dachten alle, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon weiter wären. Ein nüchterner Blick auf die Fakten zeigt aber, dass ein vollständiger Umstieg auf rein elektrische Antriebe in nur neun Jahren den Markt überfordert.“ Preisendanz teilt diese Einschätzung: „In dieser Lage weiter an einem harten Stichtag für das Verbrennerverbot festzuhalten, halte ich für nicht verantwortbar“, sagte er nach dem Gespräch. „Nicht das Verbot sollte im Mittelpunkt stehen, sondern ein schnellerer Ausbau der Infrastruktur und eine entschlossenere Förderung neuer Technologien.“

Im Gespräch wurde deutlich, dass die Industrie längst auf Elektromobilität setzt – ganz ohne gesetzlichen Zwang. „Es ist ein Irrtum zu glauben, der Staat müsse den Ausstieg aus dem Verbrenner gesetzlich festschreiben, sonst würden die Unternehmen nicht investieren“, betonte Preisendanz. „Der Weltmarkt geht längst in Richtung E-Antrieb. Die eigentliche Frage ist, ob wir in unserem Heimatmarkt stark genug bleiben, um im globalen Wettbewerb zu bestehen.“ Und er ergänzte: „Wir müssen diesen Wandel aus einer Position der Stärke gestalten. Nur wer wirtschaftlich stabil ist, kann die Transformation erfolgreich meistern.“ Preisendanz kündigte an, sich insbesondere über den Europaausschuss weiter dafür einzusetzen, dass das EU-Verbrennerverbot angepasst wird.