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Lebenshilfe Esslingen e. V.

25 Jahre ABW Lebenshilfe Esslingen

Foto: Martin Oswald

Renate Schmid-Hartkopf leitete 25 Jahre das Ambulant Begleitete Wohnen (ABW) der Lebenshilfe Esslingen. Zu ihrem Abschied haben wir mit ihr gesprochen.

Ambulant Begleitetes Wohnen – die Anfänge

In den 1990er Jahren gab es im gesamten Bundesgebiet eine Aufbruchstimmung. Der große Wunsch von Menschen mit einer leichten geistigen Behinderung war es, von zu Hause auszuziehen. So zu leben, wie man möchte. Selbst zu entscheiden, wann man ins Bett geht und was man im Fernsehen sieht. Die Lebenshilfe Esslingen hat neue Wohnformen entwickelt. Im Gegensatz zu den bekannten Wohnheimen war es schön zu erleben, wie sich die individuelle Entwicklung der Klient*innen veränderte – sei es bei der Freizeitgestaltung oder dem Knüpfen neuer Kontakte im Wohnumfeld. Es war ein regelrechtes Aufleben der Menschen und sie waren glücklicher und zufriedener. Ein großer Beitrag zur Inklusion und Selbstbestimmung.

Freiheit und Herausforderungen

Die große Freiheit stand für die Menschen mit Behinderungen im Vordergrund. Selbstständig zu leben bedeutet auch, das Haushaltsgeld einzuplanen. Alleine zu leben führt manchmal zur Vereinsamung. Wir haben durch unterschiedliche Angebote die Menschen unterstützt, ihre Freizeit zu gestalten.

Wie ist die aktuelle Situation?

Aktuell begleiten wir im ABW 44 Klient*innen im Alter von Anfang 20 bis Mitte 70 Jahren. Sie wohnen alleine oder in kleinen Wohngemeinschaften. Es gibt Berufstätige und Rentner*innen. Vor 20 Jahren sind die meisten Menschen mit 35 oder 40 Jahren von zu Hause ausgezogen. Heute liegt das Alter bei ca. 20 Jahren. Bezahlbaren Wohnraum zu finden, ist eine große Herausforderung für die Menschen mit Behinderung und deren Angehörige.

Ihre persönliche Sicht zum ABW

Mich reizte der Aufbau des ABW. Ich wusste, hier kann ich etwas bewegen. Das ist das volle Leben – ich konnte die vielfältige Entwicklung für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderungen mit gestalten.