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Philharmonischer Chor Esslingen

Wo Sommer- und Adventszeit nahe beieinander liegen

Foto: W. Schroth

Allzu gerne würde man sich ausruhen nach einem erfolgreichen Konzert wie der Sommer-Gala des Philharmonischen Chores Esslingen. Aber nach den großen Ferien steht das größte jährliche „Chorfest“ in Form der Advents- und Weihnachtszeit vor der Tür, da ist die musikalische Leiterin Sabine Layer dankbar für jede Montagsprobe noch vor den Ferien, die nicht von Urlaub oder Feiertagen belegt ist.

Auch in diesem Jahr ist es der erste Adventssonntag, an dem die weltweiten „Wochen der ungezählten Melodien“ vom Philharmonischen Chor im Neuen Blarer eingeläutet, pardon eingesungen werden. Die elektronischen Medien dürften das Ihrige dazu beitragen, dass nicht nur Chormitglieder wochenlang weihnachtliche Ohrwürmer mit sich herumtragen. Und so ist es verständlich, wenn das Motto des Adventskonzerts den Titel trägt: „My spirit sang all day“ („Mein Geist sang den ganzen Tag“).

Wer das gleichnamige Lied des viel zu früh verstorbenen englischen Komponisten Gerald Finzi kennt, wird allein wegen dieser Chorkomposition ins Konzert kommen. Noch viele weitere Überraschungen bietet der erste Konzertteil mit vier Solisten, Chor und Streichorchester. Nach der Pause folgt das „Weihnachtsoratorium“, das in der Beliebtheitsscala inzwischen auf Platz 2 nach Johann Sebastian Bach zu finden ist, das „Oratorio de Noël“ des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns, der damit 1858 einen Geniestreich landete, wohlgemerkt mit 23 Jahren!

Sobald der Schlusschor „Tollite hostias“ verklungen ist, dürfte das Bedürfnis aller Zuhörerinnen und Zuhörer, endlich selbst mitsingen zu können, groß genug sein, um gemeinsam mit Chor und Orchester einzustimmen in zwei Weihnachtslieder, die selbstverständlich noch geheim gehalten werden. Advent und Weihnachten ohne Überraschungen – das geht überhaupt nicht.