Foto: Markus Groda
„50 Menschen sind vor der libyschen Küste ertrunken.“ Diese oder ähnliche Nachrichten lesen wir seit mehreren Jahren regelmäßig in der Tageszeitung. Und auch in den letzten Wochen starben wieder Menschen auf ihrer Flucht aus Tunesien oder Libyen über das Mittelmeer.
Verschiedene NGOs übernehmen hier eine wichtige Aufgabe, indem sie mit Schiffen Rettungsaktionen fahren. Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, werden aus seeuntauglichen Schlauch- oder Holzbooten gerettet und in einen sicheren Hafen gebracht. Diese Schiffe von privaten Seenotrettungsorganisationen fahren oft unter deutscher Flagge.
Ende Februar wurde bekannt, dass Minister Wissing (FDP) die Schiffsicherheitsverordnung verschärfen möchte und damit auch die Zulassung von Rettungsschiffen für die Seenotrettung erheblich behindern wird.
Eine Gruppe von Ehrenamtlichen aus dem süddeutschen Raum, die aktuell ein Boot für die zivile Seenotrettung umbauen, bangt besonders. Markus Groda, Mitgleid von SARAH (Search and Rescue for All Humans), sagt dazu „Wir sind auf einem guten Weg unser Schiff für den ersten Einsatz fertig zu machen und planen dieses Jahr bereits die ersten Missionen zu fahren. Sollte Wissing die Schiffsicherheitsverordnung verschärfen, werden wir große Probleme bekommen unser Schiff noch zulassen zu können.“
Personen, die sich einsetzen möchten, können dies aktuell auf unterschiedlichen Wegen tun: Die Seebrücke ruft unter dem #WissingWillsWissen zur Teilnahme an Aktionen auf, verschiedenen Petitionen können zum Thema unterschrieben werden z.B. https://weact.campact.de/petitions/stopp-herr-wissing-seenotrettung-darf-nicht-behindert-werden. Auch finanzielle Unterstützung über Spenden hilft Menschen an der europäischen Außengrenze zu retten z.B. an SARAH unter https://sarah-seenotrettung.org