Foto: lfu.bayern.de
In der vorletzten Woche wurde hier dafür geworben, unserem Heimatfluss Neckar wieder etwas näherzukommen – denn, wie gesagt, nicht umsonst heißen wir “Esslingen am Neckar”! Aber – die Talaue des Flusses Neckar, die entspricht längst nicht mehr den idyllischen Postkartenbildern früherer Jahrzehnte. Und der Neckar selbst – soll er mit amtlicher Genehmigung weiterhin eine Kloake für die giftigen Abwässer einzelner Firmen bleiben?
Es geht wieder einmal um “PFAS”. Das sind sogenannte “Ewigkeitschemikalien”, also industriell erzeugte Stoffe, die sich draußen in der Natur nicht abbauen und deshalb z.T. eine ständig steigende Gefahr für uns Menschen sind. Einer davon ist Trifluoracetat (TFA).
Ende Mai 2025 hat das Bundesinstitut für Risikobewertung TFA offiziell als fortpflanzungsgefährdend sowie als sehr langlebig u. mobil bewertet. Gemeinsam mit der Bundesstelle für Chemikalien u. dem Umweltbundesamt (UBA) wurde ein entsprechendes Dossier bei der Europäischen Chemikalienagentur eingereicht.
Aber: Das Regierungspräsidium Stuttgart hatte der Firma Solvay in Bad Wimpfen eine Einleitungserlaubnis bis zum Jahr 2044 erteilt – seit 2019 darf Solvay somit pro Tag 24 Kilogramm (!) TFA in den Neckar einleiten.
Aufgrund der neuen Risikobewertung durch das Umweltbundesamt meinen wir vom BUND: das Regierungspräsidium muss diese Einleitungserlaubnis sofort widerrufen! Denn die starke TFA-Belastung von Quellen u. Oberflächengewässern in der direkten Umgebung der Firma ist mit den geltenden Wassergesetzen nicht vereinbar.
Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, kündigt an: “Um das durchzusetzen, werden wir alle uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel einsetzen.”