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Weihnachten im Zeichen der Klimagerechtigkeit

Foto: Maria Oswalt; Unsplash.com

2015 gab es neben dem Pariser Klimaabkommen eine weitere wichtige Publikation zum Thema Klimawandel: Papst Franziskus’ Enzyklika Laudato Si. Auch letztere erkennt an, dass sich das globale Klima verändert und dass dafür in hohem Maße der Mensch die Verantwortung trägt. Die Laudato Si setzt allerdings andere Akzente: Sie übt Kritik an der “Idee eines unendlichen und grenzenlosen Wachstums” (Enzyklika, Abschn.106). Eine “ganzheitliche Ökologie” verlange zudem “eine Offenheit gegenüber Kategorien, die über die Sprache der Mathematik und der Biologie hinausgehen und uns mit dem Eigentlichen des Menschen verbinden”. Und sie reflektiert auch, dass “Akademiker und Meinungsmacher (…) von der Annehmlichkeit einer Entwicklungsstufe und einer Lebensqualität aus leben und denken, die für die Mehrheit der Weltbevölkerung unerreichbar ist” (Abschn.49). Armut und Gerechtigkeit sind eng zusammenhängende Begriffe; die Sorge um die Natur, das Engagement für die Gesellschaft und der innere Friede sind untrennbar miteinander verbunden: “Ein wirklich ökologischer Ansatz verwandelt sich immer in einen sozialen Ansatz, der die Gerechtigkeit in die Umweltdiskussionen mit aufnehmen muss, um die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde” (Ebd., Abschn.49). Es gebe eine wirkliche “ökologische Schuld” zwischen dem Norden und dem Süden. Die Laudato Si endet mit dem “Gebet für die Erde” und mit dem “Christlichen Gebet für die Schöpfung”. Papst Franziskus kritisiert hier die Ära, die er als eine Zeit des “irrationalen Vertrauens auf den Fortschritt und das menschliche Können” bezeichnet. “Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur.” Die Laudato Si regt so den Gedanken an, Freiheit in Abhängigkeit von Natur und Sorgearbeit neu zu denken. Diesen können wir Weihnachten 2020 in uns nachklingen lassen. Kontakt zur KlimalisteBW im Wahlkreis Esslingen: esslingen@klimaliste-bw.de.