Foto: SW
Fuchswelpe Nummer fünf kam vor kurzem zur Tierrettung. Er war der jüngste und schwächste unter allen, aber er ist über den Berg. Paco haben wir den Kleinen genannt. Er lag auf der Straße, mehr tot als lebendig, unterkühlt, mit verklebten Augen, zusammengekauert. Wahrscheinlich hatte er sich schon aufgegeben. Die Finderin konnte gerade noch rechtzeitig ihr Auto abbremsen, hat ihn dann von der Straße geholt und uns gebracht. Er wog 400 g. Das ist nicht mal ein großer Joghurtbecher oder kaum ein halber Liter Milch. So jung hatte er auch noch kein Fleisch zu sich genommen. Deshalb fütterte ihn unsere Mitarbeiterin mit Aufzuchtmilch und Hühnerfleisch in Breiform. Sie hielt ihn warm und reinigte die verklebten Augen, aber in den ersten 2 bis 3 Tage ging eigentlich nichts. Er bewegte sich kaum und wir hofften, er möge keine Staupe, eine Viruserkrankung, haben, die vielen Füchsen zum Verhängnis wird. Dann aber fing er zaghaft an zu bellen, besonders als es ans Essen ging. Endlich! Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn der Appetit zurückkehrt. Wir kennen das von uns Menschen. Mittlerweile wiegt er 660 g – das ist schon ein ordentlicher Zuwachs bei so einem jungen Tier. Leider können uns die Tiere ihre Geschichte nichts selbst erzählen. Wir haben deshalb nur eine Vermutung, warum Paco alleine gefunden wurde. Wenn Fähen, die Muttertiere, einen großen Wurf haben, dann konzentrieren sie sich auf die gesunden, starken Jungtiere. Schwächere, kränkliche werden häufig „ausgemustert“, zurückgelassen und sich selbst überlassen, damit alle Kraft der Mutter für die gesunden Kinder bereitsteht. Sie will nicht die Starken schwächen und die Schwachen stärken. Paco hat Glück gehabt. Er wurde nicht überfahren, sondern gefunden und versorgt. Wenn er groß genug ist, wird er in den Wald entlassen und instinktiv seine eigenen ersten Erfahrungen machen. Wenn auch Sie ein Tier in Not finden, rufen Sie uns an. Unsere 24-h-Notfallnummer ist die 01 77 35 90 902. Tierisch viele Grüße!