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Förderverein Münster St. Paul

Vom Pfleghof zum Kriminal und zum Gemeindezentrum

Foto: Postkarte im Archiv des Vereins

der Salemer Pfleghof mit Marienkapelle und innovativer Heizung

Ob er die Pfalz der Staufer war, wie W.Bernhardt vermutete und wie es J.J.Halbekann als plausibel erklärte, oder ob er tatsächlich vom Kloster Salem gegründet und erbaut wurde ist immer noch unklar.

Zitat J.J.Halbekann: „1229 wird der Gebäudekomplex, vielleicht die vorherige staufische Pfalz, erstmals urkundlich als Salemer Pfleghof, also als Wirtschaftshof des bedeutenden Zisterzien­serklosters für seinen Besitz im mittleren Neckarraum, erwähnt. In dem Gebäude befanden sich u.a. Wohnräume, Kelter, Keller, Scheune und eine Kapelle. Ab 1508 wurde der Salemer Pfleghof in spätgotischem Stil erweitert – der schöne Kaisererker und die Kapelle entstammen dieser Zeit. In dem zu dieser Zeit äußerst repräsentativen Bau logierte Kaiser Karl V. bei seinen Besuchen 1548 und 1552. Im Jahr 1682 verkaufte das Kloster Salem den Pfleghof und seinen gesamten Besitz in der Region an Württemberg. Das zunehmend verwahrloste Gebäude diente von 1803 – 1966 als Gefängnis, weswegen es im Volksmund noch heute gelegentlich als „das Kriminal” bezeichnet wird.”

Zitat Architekt H.Michel: „Kurze Zeit nach diesem Gefängnisdienst war das Gebäude Unterkunft einer Studentenkommune und einer größeren Zahl Gastarbeiterfamilien. Nach Räumung durch die letzten Bewohner blieb übrig außer Gerümpel ein Taubenschlag und eine bedrückende Atmosphäre mit wenig Raum der Revitalisierung eine positive Seite abzugewinnen.“

Dennoch wurde beschlossen das Gebäude komplett zu sanieren und in den Jahren 1979 bis 1982 wurde nicht nur im Norden eine neue Kapelle errichtet, sondern auch die sehr fortschrittliche Heizung eingebaut: die damals erste Wärmepumpe zur Abwasserwärmenutzung des Geiselbaches zur Heizung des gesamten Komplexes.

Im Rahmen des Tages des offenen Denkmals sollen die Marienkapelle und das Fenster von G.H.v.Stockhausen sowie die inzwischen renovierte Heizungsanlage vorgestellt werden.

Zitate: Archiv des Vereins