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Santa Claus erwartet man im Kamin (wenn auch nicht mehr im Januar), und den Schornsteinfeger auch mal (nach Ankündigung), aber einen Waldkauz ganz sicher nicht. Die Tierrettung wurde neulich zu einer Familie gerufen, die sich Sorgen machte. Sorgen um etwas, was in ihrem Kaminrohr steckte und kratzende Geräusche verursachte. Ein Waldkauz hatte sich in eine ziemlich missliche Lage gebracht, denn er saß in der Mitte eines waagerechten Stücks des Kaminrohrs zwischen Wartungsluke und Brennkammer – und steckte dort fest. Jetzt waren List und Tücke, Geduld und Spucke, und ganz viel Feingefühl gefragt. Die Lösung sah dann so aus: mit einem Staubsaugerschlauch, der an der Wartungsluke eingeführt wurde, konnte der Kauz vorsichtig dazu bewegt werden, sich doch langsam in die andere Richtung zu bewegen. Er arbeitete sich mühsam Stück für Stück in Richtung Brennkammer vor. Kurz vor dem Rohrende angekommen konnte die vogelkundige Mitarbeiterin der Tierrettung ihn dann greifen und aus dem Rohr befreien. Was für ein schöner Kauz kam da zum Vorschein, unverletzt, wie sich herausstellte, und gut genährt! Er hatte mehrfach Glück: die smarten Hausbesitzer haben schnell reagiert und noch dazu die richtige Nummer gewählt! Und bei diesem Abenteuer ist er nicht mal richtig schmutzig geworden, war doch der Schornsteinfeger erst kurz vorher zur Kaminreinigung da gewesen! So konnte der Waldkauz nach einer kurzen Beobachtungszeit bald wieder in den Wald entlassen werden. Weiß der Kuckuck, warum er in den Kamin gekrabbelt ist… Sie sehen also: es ist immer geschickt, die 24 h-Notrufnummer der Tierrettung parat zu haben. Sie lautet 01 77 / 35 90 902. Tierisch viele Grüße!