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Im Esslinger Gemeinderat wurde der Vorschlag vorgestellt, ein weiteres Dezernat einzurichten und damit einen fünften Bürgermeisterposten zu schaffen. Für Volt-Stadträtin Anita Matičević ist dieser Plan weder notwendig noch nachvollziehbar – und nicht im Interesse der Stadt.
„Ein fünfter Bürgermeister bedeutet nicht mehr Effizienz, sondern mehr Postenverteilung unter den großen Fraktionen“, erklärt Matičević. Die Behauptung, das neue Dezernat ließe sich kostenneutral einrichten, sei aus ihrer Sicht unrealistisch. Statt die Verwaltung auszubauen, müsse sich die Stadt auf dringende Aufgaben wie Infrastruktur, Wohnraum und soziale Angebote konzentrieren.
Aktuell wird Esslingen von vier Bürgermeistern geleitet: Oberbürgermeister Matthias Klopfer (SPD), Erster Bürgermeister Ingo Rust (SPD), Bürgermeister Hans-Georg Sigel (Freie Wähler) und Bürgermeister Yalcin Bayraktar (Grüne). Die Vorschlagsrechte für neue Bürgermeisterposten liegen traditionell bei den größten Fraktionen im Gemeinderat – derzeit bei der CDU.
„Dass Esslingen bei rund 90.000 Einwohnern jetzt ein zusätzliches Dezernat schaffen soll, ist nicht vermittelbar“, sagt Matičević. Städte wie Heilbronn, Ulm, Reutlingen oder Pforzheim arbeiten mit ähnlicher oder größerer Einwohnerzahl ebenfalls mit vier Dezernaten – und das effizient.
Matičević warnt davor, die Stadtpolitik zum Spielball parteipolitischer Interessen werden zu lassen: „Politik muss sich an den Bedürfnissen der Bürger*innen orientieren – nicht an parteiinternen Machtverhältnissen.“
FDP/Volt spricht sich gemeinsam mit den Fraktionen von Linke und FÜR gegen die Einführung eines fünften Bürgermeisters aus und fordert, Ressourcen verantwortungsvoll einzusetzen.