Foto: Ines Rudel
Das Zeugnis, das Fahrradfahrer der Stadt Esslingen und dem Kreis ausgestellt haben, fällt schlecht aus. Alle zwei Jahre werden beim ADFC-Fahrradklima-Test Radfahrer nach ihrer Zufriedenheit befragt. Esslingen schneidet bei dem Test traditionell schlecht ab. Auch dieses Mal landete die Stadt mit einer Note von 4,2 erneut auf dem vorletzten Platz der Städte ihrer Größe in Baden-Württemberg. Im Vergleich zum letzten Test von 2018 habe sich Esslingen nur geringfügig verbessert, schreibt der ADFC.
Auch der Landkreis Esslingen konnte bei der Befragung nicht glänzen. 3,9 lautet die Note. Kirchheim und Filderstadt erreichten mit den Plätzen 84 und 19 nur das Mittelfeld. Leinfelden-Echterdingen (96), Köngen (185), Ostfildern (208), Wendlingen (255), Nürtingen (284) und Neuhausen (348) fuhren noch schlechtere Plätze ein. Thomas Rumpf, der Kreisvorsitzende des ADFC, ist von dem Ergebnis enttäuscht. „Wir wünschen uns Verbesserungen, aber wir kommen seit Jahren nicht voran“, sagt er.
Radler müssen Umwege fahren
Sehr unzufrieden sind Esslingens Radfahrerinnen und Radfahrer vor allem mit der Breite der Radwege und deren Führung an Baustellen. „Der Neckartalradweg ist zum Beispiel viel zu schmal“, klagt Rumpf. Der Abschnitt zwischen dem Esslinger Bahnhof und dem Neckar sei seit Jahren für den Radverkehr gesperrt. Die Realisierung des dort geplanten Radschnellweges werde noch viele Jahre dauern, sodass Radler weiterhin schieben oder einen Umweg durch die Stadt nehmen müssten. Für die Wegführung an Baustellen wünscht sich Rumpf „fahrradfreundliche Lösungen“ –anstatt vom Rad absteigen zu müssen.