Foto: Seckinger
Ein Klangbild versch. Generationen präsentierte der ORA anlässlich seines Konzertes am vergangenen Sonntag in der Stadtkirche St. Dionys. Angeführt von dem zweitjüngsten der drei Komponisten, Francis Poulenc, fanden sich die Zuhörer in einem wahren Feuerwerk der unterschiedlichsten Klänge wieder. Vom zartesten Pianissimo bis hin zu vier Pauken in Fortissimo, von der die Seele umschmeichelnde Harmonie bis hin zur lautstarken Disharmonie war alles an Klängen vertreten. Mit Leichtigkeit integrierte sich die Königin der Instrumente in dieses Klangbild und übernahm einmal die Führung, um sie danach wieder an das Orchester abzugeben.
Ein beeindruckender Beginn des Abends, dessen Fortsetzung in dem jüngsten Komponisten, Peteris Vasks, zu einem gänzlich anderen Klangerlebnis führte. Bestand der Text aus drei Worten, lag das Hauptaugenmerk auf der mahnenden Bitte: schenke uns Frieden. Um dieses Wort herum bildeten sowohl das Orchester wie auch der Chor eine beeindruckende Klangsäule, mit hervorgerufen durch die, für viele ungewohnte, aber klanglich überraschende Aufstellung in Kreisform.
Waren bis hierher die Instrumente führend, kam nun die Stunde des Chores mit Joseph Haydns Missa in Angustiis, besser bekannt als Nelsonmesse. Es war förmlich mit Händen greifbar, mit welcher Begeisterung der Chor den Anweisungen des neuen künstlerischen Leiters, Fabian Weithoff, folgte. Mühelos folgten sowohl die Choristen wie auch die Solisten der Gestik des Dirigenten, ohne dabei auch nur den Anschein einer evtl. Unsicherheit aufkommen zu lassen. Brillierte der Solospran in den Höhen mit weichem Timbre, folgte der Chorsopran mit der gleichen Leichtigkeit und Klarheit. Gleiches gilt für die Altistin, die beeindruckend ihren Part meisterte. Die beiden Solisten für Ternor und Bass standen in nichts nach und waren eine Bereicherung des Konzertes.
Ein beeindruckendes Konzert wurde belohnt durch minutenlangen, stehenden Applaus und der Hoffnung auf baldige Fortsetzung.