Foto: ADFC Esslingen
Die Stadt Esslingen landet mit schlechten Noten und Nachholbedarf beim stressarmen und zügigen Radeln für Jung und Alt auf dem vorletzten Platz. 322 Esslinger*innen haben an der bundesweiten Befragung teilgenommen. Unzufrieden sind Esslingens Radfahrerinnen und Radfahrer vor allem mit der (Rad-)Wegbreite, Führung an Baustellen und Falschparkerkontrolle auf Radwegen. “Die gefühlte (Un)sicherheit hält vom Radfahren ab und verspielt das Potential zur Entlastung Esslingens von Stau und Lärm”, sagt der Ansprechpartner des ADFC Esslingen Joachim Schleicher. Alle 3 Fragen wurden mit einer glatten 5 (mangelhaft) bewertet. Lichtblicke gab es bei Fahrradmitnahme im ÖV und der Wegweisung. Der ADFC Esslingen fordert den flächendeckenden Ausbau des Radwegenetzes mit Mitteln des Bundes.
Der ADFC-Kreisvorsitzende Thomas Rumpf sagt: „Die Corona-Zeit hat viele Menschen neu auf das Rad gelockt – und wir wollen, dass sich auch die Neuaufsteiger auf dem Rad wohl und sicher fühlen. Leider ist das in Esslingen nicht der Fall: 80% Prozent fühlen sich beim Radfahren nicht sicher. Dabei ließe sich schon mit kleineren Maßnahmen die Situation deutlich verbessern, beispielsweise durch konsequente Ahndung von Falschparkern auf Radwegen / mehr Tempo 30 / Umweltspuren / Modale Filter / fahrradfreundliche Lösungen an Baustellen (statt „Radfahrer absteigen!“). Das reicht aber nicht. Die Menschen in Esslingen wollen Straßen, die einladend zum Radfahren sind. Dafür brauchen wir ein durchgängiges Netz an guten Radwegen. Der Bund hat mit dem Sonderprogramm Stadt und Land dafür ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt.“ Zusammen mit Landesmitteln liegt die Förderquote bei sagenhaften 90%.
Esslingen liegt bundesweit auf Platz 81 von 110 in der Kategorie der Städte 50.000 Einwohner, im Landesvergleich auf Platz 14 von 15. Die detaillierten Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2020 finden Sie auf www.fahrradklima-test.adfc.de