Foto: VCD Esslingen
Zur Reduzierung von Treibhausgasen trägt der Esslinger Verkehr bislang kaum etwas bei. Die Zeitspanne für wirksamen Klimaschutz und Klimaanpassung ist kurz. In wenigen Jahren gilt es nun Mobilität menschen- stadt und klimafreundlich zu organisieren.
Damit Menschen für die Mehrzahl der Wege ÖPNV, Rad und Zufußgehen wählen, brauchen dies spürbare Vorteile gegenüber dem Auto.
Im Grundsatz ist die Verkehrswende im Gemeinderat angekommen. Sobald es jedoch an Beschlüsse für wirksamen Maßnahmen geht, ziehen einige StadträtInnen grundsätzlich die Fachkompetenz der Verkehrsplanung in Zweifel. Eine zusätzliche Untersuchung nach der anderen führt in der Esslinger Realität zu jahrelangem Umsetzungsstau. Beispiele dafür sind der erneute Aufschub zur dauerhaften Einrichtung der Fußgängerzone Ritterstraße, die ausstehende Entlastung des Marktplatzes vom Parksuchverkehr und das Fehlen einer sicheren Radverbindung zwischen Fahrradachse Hindenburgstraße und Wehrneckarstraße.
Im Mobilitätsausschuss am 4.7. verlief die Debatte um ein Zukunftskonzept für den Altstadtring ganz typisch. Die Verwaltungsvorlage zielt auf mehr Aufenthaltsqualität und eine zukünftig bequeme, sichere und stressfreie Nutzung für alle Mobilitätsfomen.
Vorgeschlagen wir u. a. die Einrichtung eines Zweirichtungsradwegs auf der Nordseite der Kiesstraße, zur Verbindung zwischen Fahrradstraße und Altstadt.
Laut Fachgutachten ist dort auch bei Tempo 30 zwingend eine separate und geschützte Radführung erforderlich. Laut Hermann Falch (Freie Wähler) aber sei der Schutzstreifen vollkommen ausreichend. Beweis dafür sei, dass er dort selbst mit dem Rad fahre. Die Frage von Tobias Hardt (Die Linke) nach Maßnahmen zur Reduzierung des Autoverkehrs kommentierte Sven Kobbelt (FDP) mit dem Vorwurf er wolle die Leute wohl in Umerziehungslager stecken. Beschlossen wurde wieder die weitere Untersuchung des Konzepts. Umsetzungsdauer geschärtzt +- 5 Jahre – wenn der Beschluss mal kommt.