Foto: Andrea Veres
Unter-18 Wahlen boten zu verschiedenen Wahlen der letzten zwanzig Jahre Kindern und Jugendlichen in ganz Deutschland die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben und Signale an die jeweiligen Politikebenen zu senden. Mit dem Zeltanhänger des Jugendtreffs Zell als Wahlkabine war der Stadtjugendring in Kooperation mit den Jugendtreffs Nord und Sunshine, dem Jugendhaus Nexus sowie dem Jugendbüro vom 13. bis 17.09. in verschiedenen Stadtteilen nachmittags unterwegs und hat 120 Kindern und Jugendlichen die Teilnahme ermöglicht. An einem Vormittag wurde auch das Georgii-Gymnasium besucht.
Bundesweit haben mit 261.210 Minderjährigen mehr als eine Viertelmillion junger Menschen teilgenommen und auf Wahlzetteln ihre Zweitstimme vergeben. Die Ergebnisse zeigen einige Unterschiede zum Stimmverhalten der tatsächlich Wahlberechtigten auf: Stärkste Kraft würden Die Grünen (21,02%), gefolgt von SPD (19,21%) und der Union aus CDU und CSU (16,92%). Anschließen würden sich FDP mit 12,03%, LINKE mit 7,51% sowie AfD mit 5,58%. Der Tierschutzpartei würde mit 5,65% zum ersten Mal der Einzug in den Bundestag gelingen. Auf u18.org können die Wahlergebnisse im Detail eingesehen werden.
Zusätzlich zur Zweitstimme wurde bei dieser mobilen Wahlaktion auch die Erststimme erhoben. Von 116 gültigen Stimmen konnte Dr. Sebastian Schäfer von den Grünen 37,9% sichern und wäre mit dem Direktmandat für Esslingen in den Bundestag eingezogen. Deutlich dahinter die Kandidatin Paraschaki der SPD (19%) sowie die Kandidaten Grübel (16,4% / CDU), Langer (12,1% / FDP), Beşli (6,8% / Linke) und Malewski (2,5% / AfD).
Wahlsimulationen wie diese zeigen das Interesse Kinder- und Jugendlicher am politischen Geschehen, verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Stimme und keineswegs radikales Wahlverhalten. Inwieweit sich aber Veränderung beim Wahlrechtsalter realisieren lassen, wird besonders von der Wahlentscheidung der Erwachsenen am 26. September abhängen.