Foto: BUND, Plastikatlas 2019
Viele direkt giftige Stoffe sind ja berühmt-berüchtigt: z.B. das Gas Kohlenmonoxid, die flüssige Blausäure und das kristallförmige Strychnin – alles Gifte, die Ausgangspunkt für ständig noch weitere “Krimis” sind …
Aber neben diesen klassischen Giftstoffen gibt es noch weitere, weniger bekannte und doch sehr heimtückisch wirkende. Und als Bestandteil von Industrieprodukten sind die jahrzehntelang in jeden Haushalt eingedrungen: die sogenannten “hormonell schädigenden Stoffe”.
Dazu gehören z.B. Bisphenol A (“BPA”), viele Weichmacher in Kunststoffen sowie die “per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen”, kurz “PFAS”. Grade diese PFAS sind extrem langlebig, deshalb nennt man sie auch “Ewigkeitschemikalien”. Alle diese hormonell schädigenden Stoffe begegnen uns u.a. in Spielzeug, Verpackungen, Bodenbelägen und Küchenutensilien.
Aber worin besteht nun die Gefahr? Von einigen hormonell schädigenden Schadstoffen weiß man, dass sie bei Menschen und Tieren die Fortpflanzung und auch die Entwicklung des Gehirns stören können. Sie gelten zudem als Mitauslöser von Brust- und Hodenkrebs und werden mit Diabetes, Fettleibigkeit sowie Lern- und Verhaltensstörungen bei Kindern in Verbindung gebracht.
Bereits 2013 war eine daher vom BUND u. vielen anderen Gruppen der Zivilgesellschaft geforderte Regulierung dieser Stoffe auf EU-Ebene am massiven Widerstand großer Chemiekonzerne, allen voran die Bayer AG, gescheitert. Daraufhin führten EU-Länder wie Frankreich, Dänemark oder die Niederlande eigene nationale Aktionspläne und Verbote ein. So erließen Frankreich 2015 und Dänemark 2020 jeweils Verbote für BPA und PFAS in allen Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen. In Deutschland scheiterten solche Initiativen jedoch.
Nun gibt es aber wenigstens einen 5-Punkte-Plan der Bundesregierung für mehr Forschung und eine verbesserte Aufklärung, v.a. gegenüber Risikogruppen wie Schwangeren.
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