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Kommt Esslingen auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt voran? Man weiss es offenbar nicht.
2010 hatte die Stadt Esslingen ihr Klimaschutzkonzept beschlossen. Ziel war es, bis 2020 im Vergleich zum Bezugsjahr 2007 25% CO2 einzusparen.
Was langsam begann, stockte offenbar bald. Dem letzten veröffentlichten Klimaschutzbericht der Stadt Esslingen liegen die Zahlen bis 2015 zugrunde und stellen 12,5% CO2-Rückgang fest. Seither scheint die Lage unübersichtlich zu sein: nicht mehr das angesehene Heidelberger ifeu-Institut hat einen Bericht erstellt, die Stadt hat für die Fortschreibung des Integrierten Klimaschutzkonzepts (Zwischenstand April 2021) drei eher weniger bekannte Büros herangezogen. Den Autoren lagen wohl kaum Daten vor, sodass der Bericht mit weitem Blick auf die Entwicklung Baden-Württemberg und der Welt schaut, aber keinen Status feststellt. Dringend notwendige Korrekturen wie eine Bereinigung aufgrund der Witterung vermisst man, kalte und warme Winter: kein Thema.
Auch bei Esslingen&CO findet man nur Daten bis 2015 mit dem Eingeständnis, dass die CO2-Emissionen wieder gestiegen seien.
Ob Esslingen handeln muss, könnte der Stadtverwaltung bald durch Gerichtsbeschluss auferlegt werden.
Mit den Pariser Klimaschutzabkommen als Abkommen mit Gesetzescharakter klagen jetzt schon Privatleute und Verbände auf anteilige Erfüllung der Klimaziele gegen Kommunen. Wollen wir das?