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Er gehörte zu den Guten, zu denen, die sich engagieren. Als IG-Metall-Sekretär, als Sportvereinsvorsitzender, als Kuhle-Wampe-Mann, im Campverein Markelfingen und auch beim Ausbildungsprojekt Luxor des Esslinger Vereins Grussi. Thomas Maier gehörte zu dieser Stadt. Am 6. August ist unser Kollege und Freund plötzlich im Alter von 62 Jahren gestorben.
Als der Verein Grussi 2013 anfing, ein Ausbildungsprojekt für Elektro und Sanitär im ägyptischen Luxor aufzubauen, hat er von Anfang an unterstützt. Im vorigen Jahr schloss Thomas sich der Grussi-Delegation an, die einmal im Jahr nach Ägypten reist, um zu sehen, wie die Ausbildungsarbeit vor Ort läuft. Die kleine Gruppe von Fachleuten nimmt jährlich in der Berufsschule in Thot bei Luxor Zwischenprüfungen ab, klärt Organisatorisches, nimmt neue Azubis auf. Es war – obwohl schon Oktober – ziemlich heiß und Hitze war überhaupt nicht Thomas’ Ding. Trotzdem machte er sich mit fünf Kolleg:innen auf den Weg. Er hat bei den Mädchen und Jungen in der Elektroausbildung die Arbeit der 30 jungen Leute kontrolliert, ihnen Tipps gegeben und sich mit ihnen gefreut, wenn alles funktioniert hat. Als Thomas feststellte, dass in der Sanitärwerkstatt eine kaputte Blechschneidemaschine stand, musste er als gelernter Maschinenschlosser da ran. Gemeinsam mit unserem Kollegen und Ausbilder Fritz Bronni widmete er sich mehrere Stunden lang dem maroden Teil. Selbstverständlich funktionierte die Maschine am Ende wieder. Thomas versprach, 2025 wieder dabei zu sein. Darauf haben wir uns gefreut. Denn mit seiner direkten und offenen Art hatte er die Jugendlichen sofort für sich eingenommen, seine Geschichten beim Feierabendbier waren gut und wenn es politisch wurde, machten die Diskussionen mit ihm Spaß.
Thomas Maier fehlt. Wir vermissen ihn und wir denken an seine Frau, seine Kinder und seine Mutter.