Foto: Hamburger Hafen / Hasenpusch 2015
Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von dem Glauben, dass wir alle unguten Folgewirkungen unseres wachsenden Konsums irgendwann durch neue, raffinierte Techniken vermeiden könnten. In einigen Bereichen ist das teilweise auch gelungen: so konnte die Zahl der Toten und Verletzten im Verkehr durch verbesserte Technik in Autos, Bussen, Zügen und Flugzeugen vermindert werden – obwohl unsere “Mobilität”, also die zurückgelegten Personenkilometer, ganz erheblich angewachsen war. Aber – trotz Sicherheitsgurt, ABS, Abstandsradar usw. fordern diese Mobilitätsansprüche weiterhin Jahr für Jahr furchtbare Menschenopfer, vor allem auf den Straßen, und gerade auch bei den Schwächsten: den Kindern, Zu-Fuß-Gehenden und Radfahrenden. Technik allein löst also nicht alle Probleme!
Das zeigt sich leider auch bei einer zentralen Überlebensfrage unserer Zivilisation: dem Klimaschutz. Ein viel zu wenig beachtetes Problem ist dabei der weltweite Warenverkehr durch die Transportschiffe auf den Weltmeeren: er verursacht fortlaufend ca. 3 % der globalen Treibhausgas-Emissionen – das ist ein Drittel mehr als der Gesamtwert der Industrienation Deutschland! Dazu kommt, dass die meisten Frachtschiffe mit Schweröl angetrieben werden, einem extrem schmutzigen Energieträger, bei dessen Verbrennung noch viele andere Giftstoffe ausgestoßen werden.
Natürlich denkt man schon lange über Möglichkeiten nach, diese Probleme mit neuer Technik abzumildern: Umstellung auf reineres Dieselöl, auf Flüssiggas, auf Wasserstoff, auf Ammoniak? Aber die Umrüstung der Antriebe und der spätere Betrieb mit solchen alternativen Treibstoffen wären extrem teuer, und trotzdem ließe sich wirkliche Klimaneutralität so nicht erreichen. Immerhin – evtl. könnten in Zukunft moderne Arten von Windsegeln den Treibstoffbedarf etwas senken.
Aber wenn wir, dem gewohnten Konsum zuliebe, den weltweiten Warenverkehr wie bisher weiterbetreiben, werden die Klimaschäden zwangsläufig weiter zunehmen!