Foto: Ruth Simon-Weidner
Ganz still ist es im Raum, als Barbara Schmid (Autorin und langjährige Spiegeljournalistin) aus ihrem Buch “Schneewittchen und der böse König” liest. Die SchülerInnen reagieren sichtbar betroffen von der wahren Geschichte einer jungen Frau, die über die Loverboy-Methode in die Prostitution gebracht wurde, aus der sie sich erst nach 11 Jahren mühsam befreien konnte. Die Lesungen waren Schwerpunkt der Präventionsveranstaltung, die wir Frauen vom Club Soroptimist International Esslingen in Zusammenarbeit mit den Realschulen Oberesslingen und Zollberg organisiert haben. Ziel war es, in Bezug auf die Loverboy Thematik aufzuklären und zu sensibilisieren. Denn diese perfide Methode ist in dem milliardenschweren Prostitutionsgeschäft eine gängige Masche, um junge Frauen und Mädchen zunächst in die emotionale Anhängigkeit einer vorgespielten Liebesbeziehung und dann in die Prostitution zu zwingen.
Für die Auftaktveranstaltung konnten wir Daniel Born (SPD), Vizepräsident des Landtages BW, gewinnen. In seinem Grußwort machte er deutlich, wie wichtig auch ihm der Einsatz gegen diese Form des Menschenhandels ist. Er befürwortet das Nordische Modell, bei dem die “Nachfrage” gestoppt wird durch Bestrafung der Freier, nicht der Prostituierten.
Im Anschluss an die Lesungen fanden Diskussions- und Fragerunden statt, in denen sich zeigte, wie groß das Interesse an der Thematik ist. Die vielen positiven Rückmeldungen verdeutlichen, dass die Veranstaltung einen guten und sinnvollen Beitrag zur Aufklärung und Prävention geleistet hat. Wir danken Frau Schmid für ihren engagierten Einsatz und den Schulleitungen und SozialarbeiterInnen für die gute Zusammenarbeit und Organisation. Dank auch an den Förderverein der RSO für seine Arbeit beim Infoabend.
Der Club Soroptimist International Esslingen wird sich weiterhin für dieses Thema engagieren und Sie über unsere Aktionen informieren.
Gefördert wurde das Projekt durch die Bürgerstiftung und die Kreissparkasse.