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Hospiz Esslingen der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde

Sorgende Gesellschaft statt Suizidassistenz

Foto: Ulrike Rapp-Hirrlinger

Wenn Menschen am Ende ihres Lebens gut versorgt und begleitet werden, schwindet der Wunsch nach Sterbehilfe. Davon sind Bernd Weißenborn, Dekan des Evangelischen Kirchenbezirks Esslingen, und Susanne Kränzle, Gesamtleiterin des Hospiz Esslingen, überzeugt. Sie lehnen die Beihilfe zur Selbsttötung, den assistierten Suizid ab. Dazu braucht es jedoch nicht nur eine gute hospizliche, palliative und seelsorgerliche Betreuung, sondern auch eine sorgende Gesellschaft (Caring Community). „Suizidassistenz – warum wir eine sorgende Stadtgesellschaft brauchen“, ist Thema einer Veranstaltung, zu der das Hospiz Esslingen am 30. Oktober um 18 Uhr in das Ertinger-Haus, Keplerstraße 41 in Oberesslingen einlädt.

Kränzle und Weißenborn treibt die Sorge um, was geschieht, wenn assistierter Suizid zur „normalen Sterbetechnik“ werde und was dies mit einer Gesellschaft mache. Ihre Befürchtung: Dann könnten z. B. kranke und alte Menschen sich zum Suizid aufgefordert fühlen, und der logische nächste Schritt sei die aktive Sterbehilfe. Dem Wunsch nach Suizidassistenz setzen Kirche und Hospizbewegung eine gute palliative Versorgung und seelsorgerliche Begleitung entgegen. Sterben sei ein Teil des Lebens und damit verbunden sei die Aufgabe, dieses Leben bis zum Ende zu begleiten, so Kränzle.

Bei der Veranstaltung am 30. Oktober  werden all diese Aspekte rund um den assistierten Suizid zur Sprache kommen. Auf dem Podium sitzt neben Dekan Weißenborn der Esslinger CDU-Bundestagsabgeordnete Markus Grübel, Vorsitzender des interfraktionellen Gesprächskreises Hospiz im Bundestag, der den aktuellen Stand in der Bundesrepublik erläutern wird. Thilo Naujoks, der Geschäftsführer der Städtischen Pflegeheime Esslingen berichtet aus Sicht der Pflegeeinrichtungen und der Pflegewissenschaftler Professor Dr. Andreas Heller von der Universität Graz skizziert die ethisch-soziologische Perspektive. Susanne Kränzle wird in das Thema einführen.