Foto: Sigrid Altherr-König
Bei “Sicherheit neu denken- ist das möglich?” stellte Stefan Maaß, der Friedensbeauftragte der badischen Landeskirche das 2018 von der Evangelischen Landeskirche Baden herausgegebene Szenario vor, bei der es um konkrete Schritte von einer militärischen Sicherheitslogik hin zu einer zivilen Friedenslogik geht. Der durch nichts zu rechtfertigende Angriffskrieg durch Russland muss sofort beendet werden. Es braucht dringend auch Zeichen zur Deeskalation um die Eskalationsdynamik zu unterbrechen. Daher ist es gerade jetzt notwendig, nach zivilen Lösungswegen gerade auch für die Zukunft zu fragen. Insgesamt nahmen über 60 Personen an der Veranstaltung teil (20 Schüler per Zoom). Das Szenario zeigt, wie bereits bestehende Ansätze einer zivilen Sicherheitspolitik ausgebaut werden können. Dazu werden die Pfeiler ziviler Sicherheitspolitik beschrieben, z.B. ein gerechter Wirtschafts- und Lebensstil; die nachhaltige Entwicklung der EU-Anrainerstaaten und die Entwicklung einer globalen zivilen Sicherheitsarchitektur. Studien von Chenoweth und Stephan zeigen, dass ziviler Widerstand häufiger und nachhaltiger Erfolg hatte, wie gewaltsamer. Die sehr sachliche Diskussion ging um die Grenzen zivilen Widerstands in Zeiten des Krieges, darum, wie viele Menschen gewaltfreien Widerstand praktizieren und ob er auf „Gegner“ wirke. Ein Teilnehmer, dessen Sohn für Waffenlieferungen an die Ukraine eintritt, war selbst anderer Meinung, weil Gewalt nicht mit Gewalt gelöst werden könne. Die Schüler fühlten sich angesprochen durch das Thema „Gerechter Wirtschafts- und Lebensstil“. Deeskalierend könnte die Unterstützung des Westens durch Sicherheitsgarantien für eine Neutralität der Ukraine sein. Herausgestellt wurden die mutigen Einsätze zivilen Widerstands und sozialer Verteidigung in der Ukraine und der Demonstrationen in Russland gegen den Krieg, auch unter der Gefahr von Verhaftungen. Ein deutliches Sich-Einmischen der Kirchen wurde vermisst.