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Aus Berlin für Esslingen (B90/Die Grünen)

Schäfer: Steillagen brauchen Unterstützung

Foto: Büro Sebastian Schäfer MdB

Die Bundesregierung unternimmt keine gezielten Maßnahmen zur Unterstützung der Steillagenbewirtschaftung im deutschen Weinbau. Dabei wäre das gerade jetzt für unsere Regionen von großer Bedeutung. Leider lässt die die Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf meine schriftliche Anfrage keinen anderen Schluss zu.

Grundsätzlich sind die Länder für einzelbetriebliche Fördermaßnahmen zuständig. Eine gemeinsame Finanzierung durch Bund und Länder ist nur in besonderen Fällen möglich – etwa im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK). Ob und inwieweit die Länder Förderungen zum Erhalt von Steillagen anbieten, entscheiden sie selbst. Änderungen der Fördergrundsätze werden jährlich im Bund-Länder-Gremium ‚Planungsausschuss für Agrarstruktur und Küstenschutz‘ beschlossen. Genau dort könnte der Bund sich aktiver für den Erhalt der Steillagen einsetzen.

Steillagen sind Wirtschaftsraum, Biotop und Erholungsgebiet zugleich – eine über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft, mit der sich viele Menschen, gerade in Esslingen und der Region, identifizieren. Doch ihre Bewirtschaftung ist aufwendig, teuer und steht unter starkem Wettbewerbsdruck. Ohne gezielte Unterstützung droht langfristig ein Verlust dieser besonderen Lagen. Eine konkrete Maßnahme könnte zum Beispiel sein, besonders gefährdete Steillagen in Schutzprogramme aufzunehmen – ähnlich wie beim Mosel-Steillagenprojekt (2014–2020). Die Zukunft des Steillagenweinbaus entscheidet sich jetzt. Es ist wichtig, dass wir uns auf allen politischen Ebenen für ihren Erhalt einsetzen.