Foto: Gabriele Alf-Dietz
„Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ – so lautet das Motto des Tages des offenen Denkmals 2024. Denkmäler sind Wahrzeichen, sie sind Dokumente der Geschichte, wenn gleich im Laufe der Zeit vielen Veränderungen unterworfen. So auch unser Salemer Pfleghof, der wie wir von Thomas Dietz erfuhren eigentlich gerade kein WahrZeichen mehr ist. Zu vieles wurde an seiner Substanz verändert. 1229 erstmalig erwähnt, vielfach umgebaut mit wechselvoller Geschichte und Nutzung, bis heute eines der bedeutsamsten Denkmäler Esslingens. Einst Wirtschaftshof des Zisterzienserklosters Salem, später verkauft, einige Jahre als Gefängnis genutzt, ist er heute Gemeindezentrum der Katholischen Kirchengemeinde St. Paul mit Tagungs- und Büroräumen, dem J.F.Schreiber-Museum und einem besonderen Kleinod, der Marienkapelle.
Die Kapelle wurde im Zuge der Restaurierungsmaßnahmen 1977-1982 im Erdgeschoss des Nordflügels des Salemer Pfleghofs neu eingerichtet. Zwar gab es schon früher eine Kapelle, von der wir jedoch nicht mehr wissen. Großes Interesse an der weitgehend unbekannten Kapelle zeigten die insgesamt 50 Teilnehmenden in zwei Führungen. Dabei gelang es Thomas Dietz der interessierten Gruppe lebendig und kurzweilig wesentliche kunsthistorischen Elemente der Kapelle aufzuzeigen. Zu bestaunen sind insbesondere eine Mondsichelmadonna und ein modernes Buntglas-Fenster von Hans Gottfried von Stockhausen, gespendet vom Rotary-Club Esslingen mit dem Motto aus dem 1. Korintherbrief: „Auf Hoffnung pflügen“. Die Marienkapelle bietet Platz für etwa 30 Personen; ist die Hauskapelle der Priester Esslingens und zu besonderen Anlässen wird hier Messe gefeiert.
Details zu den Buntglasfenstern können bald nachgelesen werden auf der Seite https://stpaul.es/pages/g-digi-21.html
Ein herzliches Dankeschön an Kirchenführer Thomas Dietz für zwei interessante Führungen!
Gabriele Alf-Dietz