Foto: ADFC Esslingen
Der geplante Radschnellweg soll einfach verschwinden! So muss man die Vorlage für den Mobiltätsausschuss des vergangenen Montags verstehen, die dann doch nicht zur Diskussion kam. Zur Erinnerung: 2019 hatte Landratsamt Eininger eine Absichtserklärung für die Realisierung des RS4 verfasst, zusammen mit den Bürgermeistern an der Strecke. Kurze Zeit später fuhr Verkehrsminister Hermann mit fast 30 Prominenten die Route ab, beim alten Wasserhaus stieg der damalige OB Zieger stieg auf ein Bank und sagte, es gebe zwar noch Fragen, aber die Nordroute sei schon das Beste und die Stadt Esslingen werde sich dafür einsetzen. Ab da ging’s abwärts: die einen wollten mit dem Geld des Landes den Alicensteg erneuern, die anderen hatten zugesehen, wie dem Entennest wertvolle Natur geopfert wurde und wollten jetzt keinesfalls, dass ein Radfahrer die letzte Ente erschreckr. Einige wollen die Radfahrer entlang der B10 fahren lassen, andere möchten den Radlern das Maximum der Abgase nicht vorenthalten und empfehlen gleich einen Radweg über der B10. Egal was nun die “Arbeitsgruppe von Stadt und RP” herausgefunden hat, sie verschweigt mühsam, dass auf der Neckarsüdseite zwar auch Radler fahren würden, auf der Nordvariante aber fast 200% mehr. Aber mit der Südvariante hätte man endlich diesen blöden Radschnellweg los, wie bei einem Zaubertrick. Passieren würde dasselbe, wie wenn man die B10 und alle Hauptstrassen sperren und die Umleitung übers Jägerhaus legen würde: die Autos würden irgendwo fahren, durch jede kleine Gasse, im Zweifelsfall gegen die Einbahnstrasse. Genauso wäre die Südtrasse: kann man bauen, taugt aber wenig. Wer morgens mit dem Rad ans Ziel will, wird weiterhin die bessere Strecke am Nordufer fahren. Wer würde wohl von Zell auf die Südseite wechseln, um nach Esslingen rein zu fahren? Dass es auch am Rand des Neckaruferparks eine Radstrecke geben muss, hat Baubürgermeister Sigel bereits bestätigt. Jetzt könnte noch Vernunft helfen …
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