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Der Landkreis hatte gemeinsam mit der Stadtverwaltung zu einer Informationsveranstaltung bezüglich der Pläne für die Gebäude auf dem Roser-Areal Pliensauvorstadt geladen. Dort wurden vom Landkreis ab dem Mai 2022 ukrainische Geflüchtete untergebracht, die geplante Umwandlung in Wohnraum wurde dafür aufgeschoben. Das fand im Stadtteil zunächst großes Verständnis. Die Unterkunft hat jedoch provisorischen Charakter, es fehlt an Küchen und Bädern, die Organisation wirkt holprig. Auf Nachfragen des Bürgerausschusses, wie lange die Situation bestehen bleibt, wurde mit Hinweis auf die politische Lage bisher mit Schulterzucken reagiert. Dass sich inzwischen die untergebrachten Personengruppen änderten, wurde nicht mitgeteilt. Erst jetzt wurde darüber informiert, dass die ukrainischen Geflüchteten bis zu 350 Erwachsenen verschiedenster Herkunft Platz machen müssen. Die Besucher der Infoveranstaltung machten sich Gedanken, ob dies den Stadtteil nicht überfordert. Insbesondere, da die berechtigten Beschwerden aus der direkten Nachbarschaft vom Landratsamt bisher wenig gehört und beantwortet werden. Es gibt nächtliche Ruhestörungen, auch durch die Müllabfuhr und das Sicherheitspersonal. Das ungenehmigte Aufstellen von Kochcontainern direkt neben den Wohnhäusern wurde von den Anwohnern gestoppt. Diese hatten dem Landratsamt sogar Vorschläge für eine verträglichere Organisation der Unterkunft vorgelegt, ohne Erfolg. Bürgermeister Bayraktar, als Vertreter der Stadtverwaltung, sagte auf der Veranstaltung spontan Unterstützung zu. Es müsse eine Arbeitsgruppe mit Beteiligung aus Landratsamt und Stadtverwaltung sowie feste Ansprechpersonen für Anliegen aus dem Stadtteil geben. Der Bürgerausschuss wird dies beobachten und wenn nötig einfordern. Der Vertrag für die jetzige Gebäudenutzung durch den Landkreis wird 2024 nachverhandelt und könnte bis 2026 verlängert werden. Eine Verbesserung der Situation ist dringend und notwendig. (LIM)