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In Esslingen ist das Befahren aller Fußgängerzonen mit Fahrrädern erlaubt. Dies soll Radfahrern mehr Sicherheit abseits großer Straßen, z. B. der Ringstraße, bringen. Von Beginn an fühlen sich jedoch viele Fußgänger durch Radfahrer in der Fußgängerzone gefährdet und beklagen rücksichtsloses Verhalten vieler Radler. „Statt des wünschenswerten Miteinanders herrscht hier meist ein Nebeneinander und mehr noch ein gefährliches Gegeneinander“, fasst Andreas Koch, SPD-Mitglied im Mobilitätsausschuss, Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, zuletzt beim SPD-Stadtteilgespräch in der Innenstadt, zusammen. Vor diesem Hintergrund greift die SPD-Gemeinderatsfraktion das Thema auf und legt der Esslinger Stadtverwaltung einen umfangreichen Fragenkatalog vor. Neben den möglichen Ursachen, messbaren Folgen und den neuralgischen Punkten solcher gefühlter bzw. konkreter Konfliktbegegnungen interessiert die Sozialdemokraten, welche Gegenmaßnahmen sowie welche Aufklärungs- und Sanktionsmöglichkeiten es gibt. Nicht zuletzt ist der mögliche Ausbau von Alternativrouten für Radfahrer eine entscheidende Frage, um deren Beantwortung die Fraktion bittet. Heidi Bär, SPD-Sprecherin im Mobilitätsausschuss, zeigt sich enttäuscht ob des zähen Ausbaus sicherer Radwege in Esslingen: „In den letzten Jahren nahm der Radverkehr in den Fußgängerzonen vor allem auch wegen der immer noch unzureichenden oder fehlenden Radverbindungen durch die Stadt zu. Seit langem warten wir – bislang leider vergeblich – auf Lösungsvorschläge der Stadtverwaltung zum Thema Radnetzverbindungen.“ Ihre Fraktionskollegin Christa Müller sieht einen weiteren Lösungsansatz im Ausbau von sicheren Fahrradparkplätzen in der Innenstadt: „Bei ausreichender Akzeptanz guter und zentraler Abstellanlagen könnte der Konflikt zwischen Fußgängern und Radfahrern in Fußgängerzonen ebenfalls entschärft werden.“ Einen entsprechenden Prüfauftrag hat die SPD im Sommer 2022 eingereicht.