Foto: Roland Bruschke
Mit einem Orientierungsplan wollte man 2007 in Baden-Württemberg die Qualität der Kindertageseinrichtungen als Bildungseinrichtung verbessern. Derzeit überdeckt der Fachkräftemangel alle Themen rund um die Kitas und erste Schritte zum Abbau von Qualitätsstandards werden durch die Landesregierung eingeläutet. Die Bundespolitik versprach jungen Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Kommunen ließ man mit der Umsetzung quasi allein. So fehlen auch in Esslingen 600 Plätze, vor allem eben im Ganztag und bei den unter Dreijährigen.
Eine Möglichkeit dem Fachkräftemangel zu begegnen ist eine attraktive Ausbildung. Bei der Stadt Esslingen gibt es mittlerweile 45 PIA- Stellen, eine praxisintegrierte Ausbildung mit einer entsprechenden Vergütung. Es tut sich was. Es ist auch begrüßenswert, wenn Menschen über einen beruflichen Quereinstieg in die Kitas zunächst als Assistenz finden. Die Qualifizierung darf dabei nicht zu kurz kommen, auch wenn das mehr Zeit und Geld kostet. Die jetzige Praxis ähnelt eher Schnellkursen. Denn genauso wichtig ist die Zufriedenheit der hier arbeitenden Erzieher*innen. Da spielen jetzt geltende Standards eine wichtige Rolle, u.a. die Qualifizierung ihres Kollegs. Ohne entsprechende Fachlichkeit können einige Aufgaben nicht delegiert werden. In ihrer Personaloffensive führte die Stadt 2019 für ihre Mitarbeiter*innen die Verfügungszeit von ca. eineinhalb Stunden täglich ein. Diese Zeit ist für Teamgespräche, Entwicklungsdokumentationen von Kindern, Elterngesprächen usw. da. Längst überfällig, denn Erzieher*innen wollen eine gute Arbeit abliefern. Kritischster Punkt: Wenn die Gruppengröße wie vom Land vorgeschlagen erhöht wird, steigt der Lärmpegel in einer Kita enorm. Diesen Schritt lehnt DIE LINKE entschieden ab. Es geht auf Kosten der Kinder und führt bei Erzieher*innen zu Verdruss.