Foto: Gabi Conrad
Die Klage des Flüchtlings Alassa Mfouapon gegen das Land BW war ein voller Erfolg. Im Mai 2018 überfielen 500 Polizisten kurz nach 5 Uhr Früh das Flüchtlingslager in Ellwangen. Türen wurden von der Polizei eingeschlagen, elf Flüchtlingen wurden zum Teil erheblich verletzt. Mehrere Flüchtlinge sprangen in Panik aus dem Fenster, weil sie dachten es handle sich um einen Nazi-Überfall. Alassa wurde zu Boden geworfen und mit Kabelbindern gefesselt.
Bei der Verhandlung kamen die polizeilichen Maßnahmen detailliert zur Sprache, an ihnen blieb im Sinne von anständiger Behandlung von Menschen kein gutes Haar, und als rechtswidrig wurden sie auch eingestuft.
Ein Flüchtling als Kläger, eine Regierungsbehörde auf der Anklagebank und dann ein solches Urteil – das war eine schallende Ohrfeige für die Innenminister Seehofer, und Strobel, aber auch für Alice Weidel (AFD) und die Bild-Zeitung. Letztere wurden bereits im letzten Jahr von einem Gericht gezwungen hetzerische Anschuldigungen gegen Alassa zurückzunehmen.
Über 250 Teilnehmer, darunter zahlreiche Geflüchtete aus der LEA Ellwangen, brachten ihre Solidarität und Unterstützung für Alassa in einer Kundgebung vor dem Gericht in Stuttgart zum Ausdruck.
Bereits am Vorabend des Prozesses fanden in BW Solidaritätsaktionen statt – auch in Esslingen. An der Kundgebung, zu der FÜR aufgerufen hatte, nahmen fast 30 Personen teil. In den Redebeiträge wurde die Solidarität mit Alassa und den Flüchtlingen weltweit zum Ausdruck gebracht. Die FÜR Gemeinderätin Sigrid Cremer verwies auf den erfreulichen Beschluss des Esslinger Gemeinderats, der Esslingen zum sicheren Hafen für Flüchtlinge erklärt. Natürlich gegen die Stimmen der CDU Fraktion. „Mit christlicher Politik hat das nichts zu tun!“ so Frau Cremer in ihrer Rede.
Übrigens unter: youtu.be/ThCYjeYer1I Spannendes Tribunal mit Zeugenaussagen, Beiträge, Kommentaren von Alassa aber auch von Konstantin Wecker, Ulla Jelpke und Carola Rakete.