Foto: Gustav Bauernfeind 1848 – 1904
Am Palmsonntag richtet sich der Blick des christlichen Glaubens nach Jerusalem. Jesus zieht ein in die Heilige Stadt – ein Grund zur Freude! Wenn der Name Jerusalem fällt, denken viele von uns aber nicht nur an die biblische Vision der Stadt, sondern auch an die aktuellen Schlagzeilen.
Mit dem Konzertprogramm greift der Oratorien-Verein verschiedenste Blickwinkel auf, lässt dem Zuhörer dabei aber Raum für seine eigenen Gedanken, Interpretation und Sichtweise. Gleichzeitig werfen die schlimmen Ereignisse ihre Schatten voraus. Die Passion, die Ergreifung Jesu, seine Verurteilung bis hin zu seiner Kreuzigung. Durch die Auferstehung ist Jerusalem als Zentrum des christlichen Glaubens trotz allem positiv konnotiert.
Am Palmsonntag, 24. März 2024 um 19.00 Uhr ein Konzert aufzuführen, das der Heiligen Stadt in einer Pracht gedenkt, wie in der Offenbarung beschrieben, scheint nicht zeitgemäß – fast ein Augen-Verschließen. Das Konzertprogramm versucht, verschiedene zeitliche, religiöse und geografische Blickwinkel auf die Stadt abzudecken.
Das Konzert beginnt auf der Orgelempore mit “de profundis”, einer Vertonung des 130. Psalms von Avo Pärt für Männerchor und Orgel. Die nachfolgende Komposition “Visions” von John Rutter, ein Auftrag im Rahmen der Menuhin Competition 2016 und ausgelegt für Frauenchor, Streichorchester, Violine und Harfe. Der Aufführungsort war von vorneherein klar: dIe Temple Church in London – sie verdankt ihren Namen dem Tempel in Jerusalem.
Der Chor singt nun – Frauen- und Männerstimmen vereint – „Wie liegt die Stadt so wüst“ von Rudolf Mauersberger. Geschrieben wurde das Werk anlässlich der Zerstörung Dresdens 1945 und beinhaltet Textvorlagen aus den Klageliedern Jeremias. In dem Hauptwerk: J. Haydn´s Oratorium “Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze” verkörpern wir als Ensemble die Figur Jesu Christi und lassen das Publikum die 7 Szenen miterleben – eine abschließende, düstere Perspektive, dem Tag jedoch entsprechend.