Foto: W. Schroth
Zwei Werke gilt es von unserem letzten Beitrag in der „Zwiebel“ nachzureichen, die beim Mitsingkonzert des Philharmonischen Chores Esslingen am 18. Mai um 19.00 Uhr dabei sind: Es ist das „Deutsche Requiem“ von Johannes Brahms und das Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Die beiden anderen Stücke sind das „Halleluja“ aus Georg Friedrich Händels Messias und „Jesus bleibet meine Freude“ von Johann Sebastian Bach.
Was genau ist ein Oratorium? Kurz gesagt: Eine „religiöse Oper“ mit geistlichem Inhalt, verteilt auf mehrere Personen, Chor und Orchester, in der eine Geschichte erzählt wird. Mitte des 17. Jahrhunderts – also im Hochbarock – entstanden in Italien die ersten oratorischen Werke, die zusammen mit ihren Komponisten sehr schnell den Weg über Wien, Dresden und Süddeutschland nach Norddeutschland fanden, wo der Typus des protestantischen Oratoriums entstand, an dessen Ende und Höhepunkt Händels Messias und Bachs Passionen stehen. Die Zeit der Wiener Klassik war bekanntlich mehr der Oper als dem Oratorium zugetan, hat dennoch mit Haydns Oratorien („Die Schöpfung“, „Die Jahreszeiten“) und Beethovens „Christus am Ölberge“ wichtige Anregungen für die Frühromantik geliefert. Den Übergang markierte wie kein anderer Felix Mendelssohn Bartholdy. Seine Oratorien „Paulus“ und „Elias“ stehen am Beginn des romantischen Oratoriums. „Ein Deutsches Requiem“ von Brahms kann man als Oratorium sehen oder nicht. Von der Besetzung her erfüllt es die Kriterien, die dramatische Komponente fehlt freilich, was seinem Welterfolg keinen Abbruch tat.
Ausschnitte aus diesen bedeutenden Oratorien proben Sie am 18. Mai mit Sabine Layer und sind dann Teil der Aufführung nach der Pause.