Foto: Foto: Nikolaus Steglich, Starnberg
Der Verein „Freunde Jüdischer Kultur Esslingen e.V.“ lädt ein zu einem Vortrag am 11. Mai um 18.00 Uhr im Theodor-Rothschild-Haus, Mülbergerstraße 146, über die Malerin Olga Meerson-Pringsheim (1882–1930). Sie gehörte neben Gabriele Münter zu den weiblichen Mitgliedern der Malakademie, die Wassily Kandinsky Anfang des 20. Jahrhunderts in München gründete. Wenig später studierte sie in Paris bei Henri Matisse. Vermutlich verband die beiden mehr als nur ein Lehrer-Schüler-Verhältnis. In dieser Zeit war Olga Meerson mehrmals mit ihren Werken im berühmten Pariser Herbstsalon (Salon d’Automne) vertreten. 1912 heiratete die in Moskau geborene jüdische Malerin Heinz Pringsheim, den Schwager von Thomas Mann (letzterer verdankt ihr u. a. Rat für seine Novelle Tod in Venedig).
Ihr letztes Gemälde, an dem sie bis kurz vor ihrem tragischen Selbstmord in Berlin arbeitete, ein sich heute in Privatbesitz befindendes Blumenstillleben, brachte den Stuttgarter Historiker Robert Jütte auf die Idee, Leben und Werk dieser zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Malerin zu rekonstruieren. Zeitgleich mit Erscheinen dieser Biografie widmet das Schlossmuseum Murnau ihr vom 11. April bis 9. November 2025 erstmals eine Sonderausstellung: Die Malerin Olga Meerson: Schülerin von Kandinsky – Muse von Matisse.
Robert Jütte,1954 in Warstein/Westfalen geboren, leitete von 1990 bis 2020 das Institut für „Geschichte der Medizin“ der Robert Bosch Stiftung und lehrte gleichzeitig Neuere Geschichte an der Universität Stuttgart mit Schwerpunkt Medizingeschichte und Jüdische Geschichte. Alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen zu diesem Vortrag über eine zu Unrecht vergessenen Malerin.