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Sehr geehrter Herr Klopfer,
sehr zeitnah vor dem Pressetermin erfuhren wir von Ihnen von der Idee, die Leerstände des Esslinger Einzelhandels mit Kultur füllen zu wollen. Wir begrüßen dies grundsätzlich, sehen allerdings auch vieles kritisch. Da es Ihnen offensichtlich kein Anliegen war, die Fragen vorher mit uns zu erörtern, möchten wir sie nun stellen und um Antwort bitten.
Als die Stadtbücherei in den Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts in den Bebenhäuser Pfleghof zog, war allen klar, dass die Fläche zu klein ist. Das Nachbargebäude wurde vor mittlerweile anderthalb Jahrzehnten entmietet. Ihr Ansinnen, die bauliche Umsetzung der Erweiterung zu verschieben bzw. zu canceln, die sogenannte „Pausentaste zu drücken“, fanden viele Bürger:innen empörend und sie machten ihrem Unmut an vielen Stellen Luft. Die von Ihnen zugesagten belastbaren Zahlen für die Sanierung des Nachbarhauses fehlen weiterhin; der gemeinderätliche Beschluss zur Nutzung des Nachbargebäudes ebenfalls.
Nun soll die Bücherei in das – dann ehemalige – Kaufhaus von Stadtrat Kögel (Freie Wähler) umziehen. Soll das Gebäude hierfür erworben oder gemietet werden? Die Verkehrsfläche beträgt ca. 2700 Quadratmeter und ist damit ein knappes Drittel kleiner als die bisherige. Auf was alles soll die neue Bücherei verzichten – welche Neuerungen werden in der Esslinger Bibliothek keinen Einzug halten können?
Die Fraktion DIE LINKE fragt sich, woher all die finanziellen Mittel kommen sollen, für die Umzüge, Umbauten und insbesondere: wie hoch werden die jährlichen Mehrausgaben für die Stadt sein, wenn all diese Flächen (Stadtbücherei, Kaufhaus Karstadt, Zusammenlegung der Museen) angemietet oder gekauft werden und wie soll dieser Mehraufwand kompensiert werden?
Mit freundlichen Grüßen
Fraktion DIE LINKE im Esslinger Gemeinderat