Foto: Dilay Aras
„Kaninchenalarm“ heißt es immer wieder mal. Über 300 der niedlichen Fellknäuel landen nämlich jährlich im Tierheim Esslingen. Und es liegt die Vermutung nahe, dass es sich nicht immer um „Fundtiere“ wie behauptet handelt, sondern dass sie einfach lästig geworden sind. Kaninchen sind eigentlich bezaubernd mit ihren Stupsnasen und dem weichen Fell. Oftmals wird aber verkannt, dass es sich um ein anspruchsvolles Haustier handelt, dessen Bedürfnisse nicht unterschätzt werden sollte: „Kaninchen sind keine Kuscheltiere und wollen ungern auf den Arm genommen werden“, weiß Tierpflegerin Dilay Aras. Und so verlieren hauptsächlich Kinder schnell den Spaß an dem heiß ersehnten Geschenk. „Nicht für, sondern mit den Kindern“, lautet die Devise. Es gilt die Sprösslinge behutsam an den Umgang mit dem vierbeinigen Hausgenossen heranzuführen, im Gehege geduldig zu warten, bis die Fellnasen von alleine kommen und die Kräuter aus der Hand fressen. Apropos Gehege: Ein Kaninchen braucht sechs Quadratmeter Platz und sollte mindestens zu Zweit gehalten werden. Männchen müssen selbstredend kastriert sein. Versteckmöglichkeiten und eine Buddelkiste gehören ebenfalls zu einer artgerechten Haltung. Und auch die richtige Ernährung ist unerlässlich: Was gar nicht geht sind Trockenfutter oder Getreide, denn diese quellen im Darm auf und führen zu gesundheitlichen Problemen. Kräuter und Co. nebst Haselnuss- und Weidenzweige sind jedoch ideal. Im Winter kann man auf Biogemüse ausweichen .Außerdem sollte immer Heu als Hauptnahrungsmittel zur Verfügung stehen. Übrigens: Den stupsnasigen Fellknäueln sieht man manchmal Krankheiten nicht an und daher benötigen sie viel Aufmerksamkeit. Der Halter sollte sich darüber hinaus im Klaren sein, dass auch Kaninchen wie Hunde und Katzen regelmäßig geimpft werden müssen. Nichtsdestotrotz: Dieses anspruchsvolle Haustier ist einfach zum Verlieben. Und unsere Tierpfleger:innen stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite.