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Als Leiter des Geriatrischen Schwerpunkts des Landkreis Esslingen im Klinikum Esslingen rief er zusammen mit der Ärztin Rita Kren 1996 einen Arbeitskreis Patientenverfügung ins Leben. Engagierte und Fachkräfte aus der stationären und ambulanten Pflege, der Klinikseelsorge, der Kliniksozialarbeit, aus den Betreuungsvereinen, der Hospizbewegung, Stadt- und Kreisseniorenräte und Juristen wirkten mit. Fragestellung war, wie das Selbstbestimmungsrecht auch in Zeiten eingeschränkter Handlungsfähigkeit, bei schwerster Krankheit oder am Ende des Lebens gewahrt werden kann. Zügig wurde ein Formular für eine Patientenverfügung erstellt, später auch für Vollmachten. Diese sollten nicht einfach vervielfältigt und verschickt, sondern mit einem persönlichen Beratungsgespräch ausgehändigt werden. Dies ist bis heute das Markenzeichen der Esslinger Initiative. 1997 wurde die „Esslinger Initiative Vorsorgen – Selbst bestimmen e.V.“ gegründet. Ihre Ziele wurden zunächst lokal in der Stadt, im Landkreis und in der Region bekannt gemacht durch Kontakte mit der Presse. Bundesweite Bekanntheit erlangte die Esslinger Initiative durch ein Beratungshandbuch, das Rita Kren und Ernst Bühler zusammen mit dem Juristen Konrad Stolz herausgaben. Mit dem Titel „Betreuungsrecht und Patientenverfügung“ gilt es bis heute als praktische Information für Ärzte. Außerdem veröffentlichte Dr. Bühler zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften, engagierte sich auf Kongressen und Tagungen. Nicht stehen bleiben – weiterdenken, war das Motto von Dr. Bühler. Auf verschiedenen Ebenen wirkte Dr. Bühler am Aufbau der „Speziellen ambulanten Palliativ Versorgung (SAPV)“ im Landkreis Esslingen mit. Dr. Bühler, immer am Weiterentwickeln, ein Denker, unermüdlich neue Projekte im Blick. Sein Weitblick, sein unentwegter Einsatz, sein anhaltendes Engagement wird für immer fehlen.