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Architects for Future

Nachbesserungsbedarf bei der „Akropolis“

Foto: Markus Binder

Bei ihrem letzten Treffen beschäftigten sich die Esslinger Architects for Future mit dem Hochschulareal an der Flandernstraße. Das weitläufige Gelände mit seinen markanten Gebäuden wird ins Eigentum der Stadt übergehen, wenn die Hochschule 2026 in die neue Weststadt umzieht. Dann soll dort ein lebendiges Quartier mit Wohnungen und gemeinschaftlichen Nutzungen entstehen. Wie das konkret aussehen könnte, wird nun in einem Planungswettbewerb unter Beteiligung von acht Büros geklärt. Die wesentlichen Ziele, die mit der Planung erreicht werden sollen, hat die Stadt in einem ausführlichen Auslobungstext definiert. Ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Gebäude sucht man dort allerdings vergeblich.

Lediglich der Erhalt der Mensa und des Seminargebäudes – der sogenannten „Akropolis“ – mit der daran angegliederten Aula wird den Teilnehmenden mehr oder weniger verbindlich nahegelegt; alle anderen Gebäude stehen zur Disposition. Auch wenn man nachvollziehen kann, dass die Kreativität der Büros nicht durch zu strikte Vorgaben eingeschränkt werden soll, wirkt diese Entscheidung doch sehr aus der Zeit gefallen. Zahlreiche Fachleute aus dem Bauwesen fordern längst ein Abrissmoratorium – einen konsequenten Verzicht auf den Abbruch von Gebäuden und deren Ersatz durch Neubauten, da dieser immer mit einem enormen Abfallaufkommen, dem Verbrauch wertvoller Rohstoffe und dem Ausstoß von Treibhausgasen verbunden ist.

Die Architects for Future haben die Stadtverwaltung deshalb dazu aufgefordert, den Auslobungstext nachzujustieren: Er soll klar zum Ausdruck bringen, dass die Stadt sich grundsätzlich einen möglichst weitgehenden Erhalt der vorhandenen Bausubstanz wünscht und nur bei schwerwiegenden Gründen der Abbruch einzelner Gebäude in Frage kommt. Ob dieser Impuls aufgegriffen wird, wird zeigen, wie ernst es Esslingen mit dem Klimaschutz meint.

Die vollständige Stellungnahme können alle Interessierten unter esslingen@architects4future.de anfordern.