Dass man mit einem kleinen Paddelboot auch als Einzelner ganz große Reisen unternehmen kann, konnte ein Tourenpaddler der SV1845 in den letzten Wochen eindrücklich demonstrieren. Seine Reise führte auf dem Rhein von der Neckarmündung bis annähernd an die Grenze nach Holland – als Solo-Paddler mit Zelt, Ausrstung und Proviant und einer gehörigen Portion Abenteuerlust im Boot.
Beim Flusskilometer 413 begann die Paddeltour in Mannheim auf dem Rhein, wo bei niedrigen Wasserständen aber regem Schiffsverkehr in einem engen Fahrwasser ein ganz beachtliches Leben herrschte. Einen routinierten Tourenpaddler mit Erfahrungen auch auf zahlreichen Wildwassertouren bringen aber solche Verhältnisse nicht in Verlegenheit. Die Route war geplant mit Tagesetappen von um die 60km, was auch stromabwärts schon eine ganz beachtliche Strecke darstellt. Mannheim – Guntersblum – Trechtingshausen – Koblenz – Bonn – Monheim – Duisburg – Emmerich hießen die Stationen. Dazwischen lagen viele phantatische Eindrücke: die Loreley, der Bingener Mäuseturm, das Deutsche Eck an der Koblenzer Moselmündung, der Kölner Dom und und und …Dazwischen Tankschiffe, Frachtschiffe, Kreuzfahrtschiffe, Passagierschiffe, Schubverbände, Fähren,alle als Berg- und als Talfahrer. Mal mit viel Strömung und mal mit wenig, mal mit malerischer Flusslandschaft und mal mit abweisenden Betonwänden auf beiden Flusseiten, wo sich die Wellen ganz unangenehm reflektieren und kreuzen.
Bei Flusskilometer 831 in Emmerich an der holländischen Grenze war die Tour nach sieben Tagen und 433 km Fahrtstrecke zu Ende.- ein unvergessliches Erlebnis auf der meistbefahrenen Wasserstraße Europas.