Foto: Foto (c) Johannes Klenk
Jede*r von uns profitiert von der Leistung, die täglich auf unseren Bauernhöfen erbracht wird. Wir alle leben davon. Daher muss es unser aller Anliegen sein, dafür zu sorgen, dass Landwirtinnen und Landwirte von ihrer Arbeit gut leben können. Sie ernähren uns nicht nur, sie sichern auch unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Dorfkultur geht verloren, wenn es keinen Metzger und keine Bäckerin mehr gibt oder wenn vor Ort nicht mehr geschlachtet wird. Am Ende dieser Entwicklung steht eine gespaltene Gesellschaft. In der Vergangenheit haben wir nicht Ställe für Tiere gebaut, sondern Tiere an den Stall angepasst, um noch den allerletzten Effizienzgewinn herauszuholen. Ställe sind keine Abstellflächen. Wir haben uns im Koalitionsvertrag vorgenommen, die Landwirt*innen beim Umbau der Nutztierhaltung zu unterstützen. Noch in diesem Jahr führen wir deshalb eine transparente und verbindliche Tierhaltungskennzeichnung ein.
Landwirtschaft und Forstwirtschaft stehen auch im Fokus, wenn es um die Bewältigung der Klimakrise geht. Einerseits leidet die Landwirtschaft in Form von extremer Dürre oder durch Wetterkapriolen unter der Klimakrise. Auf der anderen Seite ist sie ein massiver Treiber der Klimakrise durch Futtermittelimporte aus den Tropen, eine steigende Intensivierung und den Einsatz von energieintensiv produzierten Pestiziden. Zukünftig muss die Landwirtschaft aber Teil der Lösung werden. Wir müssen endlich beginnen, die Potenziale der Kohlenstoffspeicherung z.B. durch effektiven Schutz der Moore oder Wiederbewaldung zu nutzen. Wir müssen unsere Böden schützen, sie sind unser Schatz. Denken wir nur an die Fildern. Unsere großartigen Kulturlandschaften, wie die Steillagen im Neckartal, pflegen sich nicht von allein. Diese Leistungen unserer (Wein-)Bauern, die sie für uns alle erbringen, müssen wir stärker honorieren. Der ökologische Landbau bleibt unser agrarisches Leitbild: weniger Pestizide, weniger Dünger und mehr Natur.