Foto: Team Münsterspaziergänge
Seit dem 7.10.1572 gedenkt die katholische Kirche des Sieges bei der Seeschlacht von Lepanto im Jahr davor. Papst Pius V legte diesen Tag als Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Siege fest, um die Fürsprache der Jungfrau Maria zu unterstreichen, die zum Siege über die Flotte des Osmanischen Reiches geführt hat. Später wurde dieses Fest in Rosenkranzfest umbenannt.
Der Rosenkranz ist bereits seit dem 12. Jahrhundert bekannt, Dominikus, der Gründer des Ordens vor dessen ehemaliger Klosterkirche wir stehen, hat ihn der Legende nach direkt aus der Hand der Gottesmutter erhalten. Aber der Rosenkranz ist kein Mariengebet. Nicht Maria wird angebetet, sondern ihr Sohn, dessen in den einzelnen Geheimnissen gedacht wird. Maria wird als Vermittlerin, als Frau und Gottesmutter und als Mutter der ganzen Christenheit angerufen, nicht angebetet.
Mit dieser Einleitung begann Peter Frey den Themenspaziergang am letzten Sonntag. Dann vertiefte er sein wesentliches Anliegen: In allen Welt-Religionen wurde und wird Frauen eine untergeordnete Rolle zugewiesen, obwohl es in der christlichen Kirche der Zeit nach Christus durchaus anders war. Maria Magdalena wird als Apostolin der Apostel bezeichnet, sie war die erste die den Auferstandenen sah. Jesus sammelte Frauen um sich und selbst Paulus nennt die Apostolin Junia. Leider hat sich die Kirche jedoch Männer zentriert weiterentwickelt und ist es bis heute.
Zum Abschluss betrachteten wir noch die Mariendarstellungen im Münster, den Schlussstein, die Madonna im Dominikaner Stammbaum, die sieben Schmerzen Mariens und natürlich die Mondsichelmadonna im Chor. Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Spaziergang.

