Foto: Büro AL/Nadja Gaukler
„Richtig spannende Frauengeschichten und gute Begegnungen“, so sagten am vergangenen Freitag viele Teilnehmende des Stadtspaziergangs Motto „Starke Frauen in Esslingen – früher und heute“. Mehr als 60 Frauen und Männer waren der Einladung der Landtagsabgeordneten Andrea Lindlohr zum Sommerspaziergang gefolgt. „Frauen früher und heute haben in ganz unterschiedlichen Bereichen so viel Gestaltungswillen, Mut und Tatkraft an den Tag gelegt und damit so viel für die Stadt bewegt“, so Andrea Lindlohr. Die Jugendgemeinderätinnen Muni Zhong und Alma Nebe erzählten, wie wichtig und alles andere als selbstverständlich es ist, junge Frauenperspektiven aktiv einzubringen. Als Beispiele nannten Sie die kostenlose Toilettennutzung für Frauen auf dem Bahnhofsplatz und den Einsatz für Gleichberechtigung und Klimaschutz. Der neugewählten Gemeinderätin Selin Erdogan (Grüne) ist wichtig, dass man als junge Frau oftmals noch nicht festgefahren ist und Impulse einbringen kann, die die Gesellschaft weiterbringen.
Entschlossenheit und Durchsetzungswille – die Leiterin der Esslinger Geschichtswerkstatt Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt stellte anschaulich historische Frauen vor, die diese Eigenschaften auszeichnet. Wie die erste Ärztin Württembergs Karoline Breitinger, die im Jahr 1897 in der Kupfergasse 7 ihre Praxis einrichtete und ihre Zulassung gegen viele Widerstände und schließlich mithilfe einer von 1400 Esslinger Frauen unterzeichneten Eingabe an den Landtag behauptete. Oder Mathilde Erfurt, die von 1900 bis 1925 erfolgreich als Stadttheaterdirektorin wirkte.
Tine Bradley, die in der Innenstadt zwei Concept Stores betreibt, betonte als Erfolgsfaktoren die Möglichkeit der flexiblen Gestaltung des Angebots wie die persönliche Unterstützung ihrer Familie. Evita Hamon[ZD1] , die seit 2017 das Café Kauz betreibt, hob die Bedeutung des Kommunizierens und Ideenteilens hervor – der Erfolg gibt ihnen Recht.