Foto: Gletscherforscher Prof. Daniel Farinotti, ETH Zürich
Wer es nicht weiß: die Gletscher in den Alpen – das sind nicht nur spektakulär anzuschauende Touristenziele, so wie der Aletschgletscher in den Berner Alpen. Und sind auch nicht nur attraktive Skigebiete, so wie der Stubai-Gletscher südlich von Innsbruck.
Alle gemeinsam sind sie – bzw. waren sie – vor allem auch gigantische Wasserspeicher für den Ausgleich der Wasserkreisläufe: im Winter wurden sie jeweils durch den Schneefall aufgefüllt, im Frühjahr und Sommer gaben sie dieses Speicherwasser wohldosiert wieder ab. Unter anderem der Bodensee, von dem unsere baden-württembergische Wasserversorgung ein gutes Stück weit abhängt, hatte dadurch seinen verlässlichen Zulauf.
Aber – im Zuge der fortschreitenden Klimaerwärmung gehen die Gletschermassen und damit die Wasserspeicher-Kapazitäten immer mehr zurück. Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich sagen z.B. in einer Veröffentlichung von März 2025: “Den Schweizer Gletschern geht es immer schlechter. Wenn der Treibhausgasausstoss nicht bald rasch sinkt, könnte es bis 2100 keine mehr geben”. Kleiner Trost: “Falls die globale Erwärmung bei 1,5°C bis 2°C stabilisiert wird, könnte ein Viertel des Gletschereises in der Schweiz gerettet werden.”
Realistisch gesehen, besteht aber u.a. in den Bevölkerungen Deutschlands und Europas kein ausreichender Wille zur Erreichung eben dieses Klimaziels. Stattdessen – massive Widerstände gegen eine wirksame Reduzierung der Klimagas-Emissionen, v.a. in den Problembereichen “Autofahren” und “Heizen”. Gewohnte, aber klimaschädliche Wirtschafts- und Lebensweisen sollen, ggfs. durch Subventionen, weiter möglich bleiben.
Wir werden den Preis dafür in vielfältiger Weise bezahlen müssen.