Foto: ADFC Esslingen
“Lärm wirkt sich negativ auf die Kommunikation, die Erholung und die Entspannung aus.” schreibt das Umweltbundesamt. In einer Untersuchung aus dem Jahr 2018 fühlen sich 75 Prozent der Befragten in ihrem Wohnumfeld durch Straßenverkehr gestört oder belästigt.
Der ADFC begrüßt daher die Fortschreibung des Esslinger Lärmaktionsplanes und bittet um zahlreiche Beteiligung. Am öffentlichen Maßnahmenkatalog kann jede(r) Bürgerin und Bürger in Esslingen mitwirken und im Zeitraum vom 01. Februar bis 05. März 2021 eine Stellungnahme einreichen. Alle Unterlagen finden Sie unter esslingen.de/beteiligungsportal
Als Radverkehrsclub berüßt ADFC-Ansprechpartner Joachim Schleicher die Ausdehnung von Tempo 30. Er sieht insbesondere Vorteile für die Sicherheit: “Hauptursache für Unfälle mit Personenschäden sind zu hohe Geschwindigkeiten.” betont er. Eine Langzeitstudie von 1986 bis 2006 zeigte, dass die Einführung von 20-mp/h-Zonen (32 km/h) in London einen Rückgang der Verkehrsopferzahlen um 41,9 Prozent bewirkte. Besonders deutlich war die Abnahme von tödlichen Unfällen und von Unfällen mit Kindern.
Während der Bremsweg bei Tempo 30 knapp 14 Meter beträgt, kollidiert ein 50km/h schnelles Fahrzeug ungebremst – denn diese Strecke wird als Reaktionsweg benötigt. Der ADFC setzt sich deshalb für Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts ein. Eine höhere Geschwindigkeit sollte demnach nur auf wenigen Ausnahmestrecken gelten. “Wir wollen, dass sich Menschen aller Altersgruppen sicher mit dem Rad durch die Stadt bewegen können,” sagt Schleicher. Er sieht daher in den vorgeschlagenen Maßnahmen zum Lärmschutz doppelt positive Wirkungen auf die Gesundheit: Zur Verringerung oder gar Vermeidung von Unfallfolgen und zur Entspannung von krankmachendem Lärm.