Foto: Anne Newball Duke
…, fragen Sie sich das ab und zu? Klima- und Umweltaktivist*innen werden in Deutschland immer öfter kriminalisiert, weil sie sich mit zivilem Ungehorsam für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einsetzen. Die Kriminalisierung von Umweltschützer*innen ist in anderen Gebieten der Welt schon lange Normalität. In Mittel- und Südamerika und Afrika ist Umweltschutz seit der Kolonialisierung lebensgefährlich. “227 Umweltaktivisten wurden im Jahr 2020 ermordet – mehr als je zuvor” – so der Spiegel in einem Artikel v 13.9.21. In diesem steht: Die NGO Global Witness errechnet eine Quote von vier Morden pro Woche und geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl der getöteten Umweltschützer*innen noch deutlich höher liegt. Wer ist verantwortlich für die Morde? Der Bericht benennt staatliche Akteure, kriminelle Banden, paramilitärische Gruppen und Rebellen, wie auch Bauern und Vertreter profitorientierter Unternehmen. Nach Lourdes Castro, der Programmkoordinatorin von der kolumbianischen NGO Somos Defensores, tragen Unternehmen und Konsumenten in Europa eine Mitverantwortung für die Gewalt gegen Umweltschützer*innen. Und das Morden geht weiter. In Peru sind in Unruhen zwischen Dezember 2022 und Februar 2023 bereits 48 größtenteils indigene Personen ermordet worden. In Ecuador wurde am 26.2.23 Eduardo Mendúa ermordet, der in dem Dachverband der Konföderation Indigener Nationalitäten Ecuadors (Conaie) für internationale Beziehungen zuständig war, nachdem er öffentlich das staatliche Unternehmen Petroecuador und die Regierung für die Gewalt mit dem Ziel von Bergbau und Erdölförderung auf dem Gebiet der Kofán verantwortlich machte. Randnotizen für uns hier im sicheren Esslingen, richtig? Wenn sich Menschen auf die Straße kleben, machen sie das auch, um Sie, um jede Person dieser Gesellschaft zu einem tiefen Denken zu zwingen, das Sie im durchgetakteten Alltag und in all Ihren Gewissheiten nicht zulassen. Oder? Wir sehen uns am 3.3. 15:00 ab ZOB ES.