Foto: Jörg Sanzenbacher
Trotz der nur knapp 40 Mitgliederinnen und Mitgliedern ist unsere Verein über Esslingen hinaus bekannt. Regelmäßig werden wir aus ganz Deutschland um Rat gefragt. Meist geht es um Luftverschmutzung durch Holzöfen. Weil die Bearbeitung nationaler Anfragen unsere Kapazitäten sprengen würde, bieten wir Betroffenen die Plattform www.feinstaub-deutschland.de an. Hier können sich Betroffene vor Ort vernetzen. Diese fühlen sich hilflos, weil Luftverschmutzung meist nur in Zusammenhang mit Straßenverkehr diskutiert wird. Holzöfen emittieren heute aber genau soviel Feinstaub wie der gesamte Straßenverkehr zusammen.
Für den Gesundheitsschutz durch Lärmschutz wird in Esslingen an besonders stark betroffenen Straßenabschnitten Tempo 30 eingeführt. Tempo 30 ist die wichtigste Maßnahme gegen Straßenlärm. Wir sprechen uns für Tempo 30 in der Stadt aus, bei ausgewiesenen Ausnahmen. Grundsätzlich muss man zur Lärmbelastung wissen, dass der lauteste Emittent die entscheidende Rolle spielt. Ab Tempo 30 sind das die Abrollgeräusche der Reifen. Tempo 40 Zonen bringen deshalb keinen großen Mehrwert. Spürbarer Lärmschutz ist nur bei Tempo 30 möglich. Ausnahmen stellen Motorräder bestimmter Marken und sogenannte Poserfahrzeuge dar. Meist männliche Fahrer tyrannisieren mit extrem lauten Motorgeräuschen eine ganze Stadtbevölkerung. Hier schützt uns Tempo 30 leider nicht. Wie lange sich das eine zunehmend selbstbewusst werdende Stadtbevölkerung noch gefallen lässt, bleibt abzuwarten.
Ein weiteres wichtiges Thema unseres Vereins ist die Schadsoffbelastung von Schulen und Kitas. Wir haben insbesondere längst verbotene Schadstoffe im Blick, die als Altlasten immer noch in einigen Esslinger Gebäuden schlummern. Zum Bespiel Asbest und PCB. Die extrem hohe PCB-Belastung der Zollberg Realschule wurde durch uns entdeckt. Warum städtische Schadstoffgutachten nicht mehr öffentlich zugänglich sind, muss ein neu gewählter Gemeinderat aufgreifen.