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Philharmonischer Chor Esslingen

KI war nicht dabei

Foto: Sabine Layer

Was sagt einem die Erfahrung? Man kann noch so sehr NICHT wollen und NICHT hoffen, dass es so weit kommt. Es wird so weit kommen. Die Coronazeit war ideales Testgelände dafür. Wovon rede ich? Vom Probenwochenende eines Chores! Muss das wirklich sein? Die Noten für das Oratorium „Elias“ hat jeder seit vielen Monaten. Ob Sopran, Alt, Tenor oder Bass – jede Stimme kann sich mit CD, Chor-App, YouTube oder vielen anderen dienstbaren Geistern vorbereiten. Und die wöchentlichen Chorproben mit Sabine Layer gibt´s ja auch noch. Man könnte eine Menge Geld einsparen: Hin- und Rückfahrt, die Übernachtungskosten, Essen, Übungssaal, Stimmbildung.

Ich weiß, KI denkt so und wird irgendwann mal die Stellen, die (noch) Zuschüsse für intensive Chorarbeit geben, von der Logik ihres Denkens überzeugen. Zum Glück nicht die Sänger! Ich behaupte, dass einem Konzert mit ähnlichen Ausmaßen wie denen des „Elias“, ganz viel fehlen würde. „Wenn etwas fehlt, muss es messbar sein und kann besorgt werden.“ Ich zitiere KI. Es gibt viele Messinstrumente: Lautstärke, Tonhöhe, Blutdruck, Sauerstoffgehalt im Blut, Luftdruck, Gewicht … Was darf´s denn sein?

Musik soll es sein mit allem, was nur mit der Seele messbar ist, was zwischen den Zeilen und Notenlinien steht. Die Freude, die Begeisterung von Stimmen, die ganz andere Empathien mit ihren Tönen pflegen wie Profis, die Emotionen abrufbar gestalten. Für Laien ist es stets ein doppeltes Erlebnis: Werk und eigene Stimme.

Die Solisten am 19. Oktober um 17 Uhr in der Frauenkirche sind entweder lernend oder lehrend an der Musikhochschule und voller Feuer für die Musik. Den Protagonisten kennen Sie schon, die anderen stellen wir in der nächsten ZWIEBEL vor.