Foto: Africanarguments.org/D. Maier-Gerber, EnBW/WDR
Immer schon haben die Menschen geträumt von einer unerschöpflichen, problemfreien, kostengünstigen Energiequelle! Bestimmte Interessensträger nützen das aus und versuchen uns ständig neu einzuflüstern, dass die Kernenergie diesen Traum erfüllen könnte. Und in der Tat – verglichen mit den fossilen Energieträgern Erdöl, Kohle und Erdgas werden bei der Nutzung von Kernenergie geringere Mengen an schädlichen Klimagasen ausgestoßen. Außerdem – gegenüber der Sonnen- und Windkraft haben Kernkraftwerke den Vorteil, jederzeit auf die in den Brennelementen gespeicherte Energie zurückgreifen zu können. Damit ist die Liste der Kernenergie-Vorzüge aber auch schon abgeschlossen!
Denn Kernstrom ist mittlerweile zur teuersten Form der Stromerzeugung geworden. So hatte der Staatskonzern “Electricité de France (EdF)”, der im vermeintlichen Kernkraft-Paradies Frankreich die Anlagen baut und betreibt, laut “Wirtschaftswoche” bereits Ende 2020 einen Schuldenstand von 42,5 Mrd. Euro. Das trägt man dort, wie manche andere Staaten auch, weil es dem Verbund von ziviler und militärischer Nutzung dient.
Auch die Legende von neuartigen, moderneren und sichereren Reaktoren hat sich längst selbst entzaubert. So wird das Vorzeigeprojekt der EdF in Flamanville, ein sog. EPR-Reaktor mit 1600 MW, begonnen im Jahr 2007, voraussichtlich erst 2023 in Betrieb gehen. Geschätzte Kosten bis dahin: 19 Mrd. Euro!
Diese Technik kann also keinen Beitrag zu der überfälligen Energiewende leisten: ihr Aufbau braucht viel zu lange, sie ist viel zu teuer, ist auf den Import des immer knapper werdenden Uran aus Problemländern angewiesen, und sie ist extrem anfällig gegenüber Terrorismus. In keinem Fall ist sie dafür geeignet, die Milliarden von Menschen im globalen Süden zu versorgen.
Also setzen wir weiter auf den bereits begonnenen Weg mit erneuerbaren Energien! Eine europaweite Vernetzung verschiedener Quellen kann zusammen mit Speichern und Verbrauchssteuerung die Versorgung sichern.