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Ein frisch geborenes Lamm hatte sich neulich verlaufen. Spaziergänger, Polizei, Tierrettung und Schäfer brachten es in einer Gemeinschaftsaktion zur Herde zurück. Ein Ehepaar aus Stuttgart hat beim Spazierengehen in Dettingen ein ganz frisch geborenes Lamm schreien gehört. Das Kleine rief nach seiner Mutter, aber weit und breit war keine Herde zu sehen. Das Ehepaar rief die Polizei, die wiederum die Tierrettung rief. Weil es regnete und das Lamm durchnässt war, kam es erstmal in den Rettungswagen und wurde mit einem Handtuch trockengerubbelt. Es musste seine Mama sehr vermisst haben, denn es hat die Mitarbeiterin der Tierrettung sofort als Ersatzmama angenommen und knabberte zufrieden an ihrem Ohr. Das war süß, aber nicht die Lösung des Problems. Wo war der Schäfer mit seiner Herde? Polizei und Tierrettung fuhren los und erkundeten die Umgebung. Da fanden sie auf einer Wiese ein Schaf alleine stehen. Welch Überraschung! Das Schaf drehte sich um und hinter ihm stand ein weiteres Lämmchen mit fast der identischen Zeichnung am Kopf. Der geneigte Leser mag glauben, dass Mama und Kind sich fröhlich die Ohren anknabberten ob der Wiedersehensfreude. Dem war nicht so. Unsere Mitarbeiterin schob das Lamm sanft in Richtung Mutter. Daraufhin drehte sich die Mutter um und lief weg, und das Lamm drehte sich ebenfalls um – und nuckelte zufrieden am Hosenbein der Retterin. Die Polizei versuchte, das Muttertier von der anderen Seite her einzukreisen. Währenddessen tauchte der Schäfer auf. Er berichtete, dass die Herde gerade die Weide wechselt. Das Mutterschaf hatte sich am Tag davor zu weit von der Herde entfernt und über Nacht ihre beiden Lämmer zur Welt gebracht. Es war sogar noch etwas Nabelschnur zu sehen. Der Schäfer nahm das Lamm, das sich in unsere Mitarbeiterin verliebt hatte, unter den Arm und ging mitsamt dem Mutterschaf und dem Geschwisterlamm auf die andere Weide. Die Tierrettung bedankte sich bei der Polizei für die Unterstützung. Ende gut, alles gut.