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„Mit nur Futter hinstellen ist es nicht getan“, weiß Nicole Friedrich. Seit 16 Jahren betreut das engagierte Mitglied des Tierschutzvereins verwilderte, scheue Katzen, die überhaupt nicht oder äußerst schwer vermittelt werden können, auf einem privaten Grundstück mit Gartenhaus und Gehege in Ostfildern. Angefangen hat alles, als dort vermehrt streunende Samtpfoten auftauchten. Eine Futterstelle musste her, dachte man sich damals. Inzwischen sind die ängstlichen Katzen sogar zwei Mal umgezogen. Und sie sind in der Nachbarschaft nicht immer erwünscht. Friedrich weiß, dass mindestens zwei der von ihr betreuten Vierbeiner vergiftet worden sind. Es gestaltet sich äußerst schwierig, verlässliche Helfer zu finden. Bei Wind und Wetter gilt es nicht nur jeden Tag Futter hinzustellen, sondern auch nach den Katzen zu schauen, ob sie vielleicht krank oder verletzt sind. Gegebenenfalls müssen sie dann eingefangen und zum Tierarzt gebracht werden. Dazu gehört viel Geduld und Liebe: „Es handelt sich eben nicht um den hübschen Stubentiger, der sich gemütlich auf dem Sofa kuschelt“. Nachdem Friedrich zurzeit nur noch eine alte, schwerkranke Katze betreut und angesichts der oben genannten Schwierigkeiten soll die Futterstelle aufgegeben werden. Doch es wird immer wieder scheue Katzen geben, die vom Tierheim schwer vermittelt werden können und ihre Freiheit brauchen. Vielleicht gibt es ja Katzenliebhaber, die am Rand der Bebauung wohnen, eine Garage oder ein Gartenhaus als Unterschlupf haben und sich um die Fellnasen kümmern wollen. Vielleicht verliert der ein oder andere „Streuner“ allmählich doch die Angst vor den Menschen und wird zutraulicher. tib@tierschutzverein-esslingen.de