Foto: Antje Haack
„… und es wurde Licht!“ – Jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel. – Unter diesem Titel hat der Journalist Igal Avidan ein Buch im Jahr 2023 veröffentlicht und wird es allen Interessierten am Sonntag, den 10. März um 18.00 Uhr im Festsaal des Theodor-Rothschild-Haus vorstellen.
Über kaum ein anderes Land wird in Deutschland so viel geredet und gestritten wie über Israel. Und das erst recht nach den fürchterlichen Ereignissen des 7. Oktober und dem darauf folgenden Krieg in Gaza. Oft hört man die Ansicht: Juden und Araber können einfach nicht zusammen leben. Da überrascht es zu hören, dass in Israel ungefähr 2 Millionen arabische Israelis leben, das sind etwa 1/5 der Bevölkerung.
Der in Israel geborene Igal Avidan geht in seinem Buch der Frage nach, wie dieses jüdisch-arabische Zusammenleben in den sogenannten “gemischten” Städten Israels funktionieren kann, also in Akko, Haifa, Jaffa, Lod, Ramle, Jerusalem. Jüdische und arabische Israelis, die einander Nachbarschaftshilfe leisten, in denselben Kindergarten gehen, in einem gemeinsamen Chor Friedenslieder singen – das sind Geschichten, die in den zurückliegenden fünf Monaten seit dem Terrorangriff der Hamas selten zu hören waren. Aber es gibt sie, und der israelische und in Berlin lebende Autor hat sie in einem Buch gesammelt, das derzeit ein Hoffnungsschimmer zwischen den vielen schlechten Nachrichten sein kann.
Er stellt in seinen Reportagen aus dem Alltagsleben Menschen vor, die trotz der Gewalt von beiden Seiten die friedliche und zugleich brüchige Co-Existenz von Juden und Arabern weiterleben. Avidans berührende Porträts geben keine endgültige Antwort darauf, wie das Zusammenleben insgesamt einmal friedlich gelingen könnte, aber sein Buch stellt die erforderliche Frage nach den Bedingungen dafür in den Raum.
Nach dem Vortrag steht der Referent für Rückfragen aus dem Publikum zur Verfügung, was besonders interessant werden könnte, da er über den Jahreswechsel in Israel gewesen ist.